Fortuna-Star dankt FunkelNeuer Lautern-Trainer sorgte für Karriere-Push: „Nicht selbstverständlich“

Kaiserslauterns Cheftrainer Friedhelm Funkel steht auf dem Trainingsplatz.

Ex-Düsseldorf-Coach Friedhelm Funkel soll den 1. FC Kaiserslautern in der 2. Bundesliga vor dem Abstieg retten. Hier leitet er am Mittwoch (14. Februar 2024) sein erstes Training.

Florian Kastenmeier hat sich bei Fortuna Düsseldorf längst zum Führungsspieler entwickelt. Großen Anteil daran hat auch sein ehemaliger Trainer Friedhelm Funkel, wie der Keeper nun verriet.

von Anton Kostudis (kos)

Er gehört in dieser Saison zu den großen Konstanten bei Fortuna Düsseldorf: Stamm-Keeper Florian Kastenmeier (26) ist die unumstrittene Nummer eins bei den Rot-Weißen – auch wenn der Schlussmann nicht immer zu beneiden ist.

Denn Kastenmeier spielt zwar seine bislang konstanteste Saison im Fortuna-Tor. Aufgrund andauernder Abwehr-Patzer seiner Vorderleute schepperte es aber dennoch munter in seinem Kasten.

Fortuna Düsseldorf: Florian Kastenmeier nicht zu beneiden

So musste Kastenmeier den Ball bei seinen bislang 23 Pflichtspiel-Einsätzen bereits 33-mal aus dem eigenen Netz holen. Nur viermal durfte sich der Keeper über eine Weiße Weste freuen. Selten – wie beim 2:2 zum Rückrunden-Auftakt bei der Hertha (21. Januar) – hatte Kastenmeier dabei eigene Aktien an den Gegentreffern. Bei den Düsseldorfer Zweitliga-Kontrahenten wird er daher nach wie vor als einer der besten Torhüter der Liga respektiert.

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Das bisherige Highlight-Spiel für Kastenmeier: der Pokal-Thriller beim FC St. Pauli! Mit zwei gehaltenen Elfmetern hatte der Schlussmann der Fortuna vor zweieinhalb Wochen den historischen Halbfinal-Einzug gesichert (5:6 n.E. am 30. Januar).

Aber nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz ist Kastenmeier für Fortuna längst unverzichtbar geworden. Der Schlussmann spricht Klartext, sein Wort hat in der Mannschaft Gewicht. Nicht zufällig hatte Chefcoach Daniel Thioune (49) den Führungsspieler vor der Saison zum Vize-Kapitän ernannt.

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Jetzt hat Kastenmeier verraten, dass vor allem ein Mann ganz besonderen Anteil an seiner Entwicklung hatte: Friedhelm Funkel (70)! Denn den Trainer-Fuchs, der nun den Düsseldorfer Zweitliga-Rivalen Kaiserslautern vor dem Abstieg retten soll, und den Fortuna-Keeper verbindet eine ganz besondere Vergangenheit.

Rückblende: Kastenmeier war im Sommer 2019 vom VfB Stuttgart nach Düsseldorf gekommen. Hinter Zack Steffen (28) und Michael Rensing (39) sortierte sich der Schlussmann seinerzeit als Nummer drei in Fortunas Keeper-Hirarchie ein.

Zum Rückrunden-Auftakt der Bundesliga empfing der Tabellen-16. aus Düsseldorf dann den 17. Werder Bremen zum Keller-Duell. Stamm-Keeper Steffen fiel jedoch verletzt aus. Und Funkel? Der beorderte zum Erstaunen vieler Beobachter den damals 22-jährigen Kastenmeier zwischen die Pfosten – und nicht Rensing, der damals die Erfahrung von 135 Erstliga-Partien vorweisen konnte.

In der 67. Minute kam es zur spielentscheidenden Szene: Nach einer Flanke köpfte Bremens Niklas Moisander (38) in die Mitte, die Kugel sprang Kastenmeier unglücklich an den Rücken – und von dort ins Tor. Das 0:1. Dabei blieb es. Das Bundesliga-Debüt des jungen Keepers wurde zu einem ganz, ganz ärgerlichen Nachmittag.

Aber: Anstatt Kastenmeier nach seinem Klops wieder auf die Bank zu setzen, entschied sich Funkel anders: Er schenkte seinem Schlussmann weiter das Vertrauen. Kastenmeier hütete auch beim folgenden 0:3 in Leverkusen das Tor. Und blieb nach Funkels anschließender Freistellung auch unter Nachfolger Uwe Rösler (55) Stammtorwart.

Heute sagt Kastenmeier rückblickend: „Ich bin Friedhelm Funkel sehr dankbar, weil ich ohne ihn nicht hier stehen würde. Es war damals nicht selbstverständlich, dass er sich für mich entschieden hat.“ Kein Wunder: Der Düsseldorfer Aufstiegs-Trainer hatte die Karriere des jungen Keepers letztlich ins Laufen gebracht.

Nun jedoch treffen Funkel und Kastenmeier als Konkurrenten aufeinander. Am 27. Spieltag (Wochenende vom 29. bis 31. März) gastiert Fortuna zum Rückrunden-Duell auf dem Betzenberg. „Ich wünsche ihm in Kaiserslautern aber alles Gute und viel Glück – nur nicht dann, wenn wir auf dem Betze spielen“, sagt Kastenmeier mit einem Schmunzeln.

Vom Klassenerhalt der „Roten Teufel“ unter Neu-Coach Funkel ist Kastenmeier derweil überzeugt. „Er ist irgendwo gemacht für diese Rolle. Ich habe auch keine Zweifel daran, dass Lautern in der Liga bleibt, weil er durch seine Ausstrahlung und Präsenz sehr viel mitbringt“, so der Fortuna-Keeper.