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Exklusiv

„Es ist wahr“Russischer Bestseller-Autor sagt: So denken die Menschen wirklich über Putin

Wladimir Kaminer am 15. März 2024 in Köln bei der Lit-Cologne

Wladimir Kaminer signiert nach seiner Lesung im Rahmen der Lit.Cologne am 15. März 2024 in Köln sein Buch „Gebrauchsanweisung für Nachbarn“, das er zusammen mit seinem Freund Martin Hyun geschrieben hat.

Bestsellerautor Wladimir Kaminer („Russendisko“) hat mit EXPRESS.de über zwei der wichtigsten Fragen sein Geburtsland Russland betreffend, gesprochen. 

von Andrea Kahlmeier (ak)

Wladimir Kaminer (56), einer der bekanntesten zeitgenössischen russischen Autoren in Deutschland, nahm sich für EXPRESS.de am Rande der lit.Cologne Zeit, persönlich in sein Geburtsland Russland zu blicken.

Angesichts der dreitägigen Wahl (endet am 17. März 2024), bei der Behörden und Institutionen ihre Mitarbeiter an die Urnen zwingen, obwohl es keinen Putin-Gegenkandidaten gibt, stellt sich die Frage: „Warum?“

Wahl in Russland: Wladimir Kaminer sagt, was Putin nicht gebrauchen kann

Wladimir Kaminer sagt über die Wahl in Russland, bei der es aus Protest schon Farbanschläge und Brände gab: „Wahr ist, dass die Mehrheit der Russen gegen den Krieg ist. Das ist wichtig, das lässt Putins Popularitätswerte sinken. Das kann er nicht gebrauchen.“

Alles zum Thema Russland

Natürlich handele es sich um eine Scheinwahl, eine Farce. „Ich nenne sie elektorale Maßnahme – wie der Besuch beim Urologen. Muss sein, macht man aber nicht gern.“

Putin mobilisiere das Volk nicht etwa, um seine Stimmenzahl zu erhöhen, sondern um eine große Wahlbeteiligung zu haben: „Wenn es keine Stimmzettel gibt, kann man die auch nicht manipulieren.“

Zur Taurus-Debatte gefragt, stellt Kaminer, der seit 1990 in Deutschland lebt, überraschend fest: „Ich finde, die Taurus-Raketen sind die perfekte Waffe für die große Schlacht im Bundestag, für den Verlauf des Krieges aber völlig irrelevant. Der Weg zum Frieden beginnt nicht auf dem Schlachtfeld, sondern am Verhandlungstisch.“

Wichtiger als über Raketenlieferungen im Bundestag zu diskutieren, sei es, Kontakte in den Kreml zu knüpfen: „Das politische und wirtschaftliche Establishment muss erreicht werden.“

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Seinen Beobachtungen zufolge gebe es derzeit im Land große „Spaltungs-Bewegungen. Diese Gruppe sollte man versuchen, abzuwerben. Es gibt Tausende, die das Land wirtschaftlicher machen wollen“.

Doch durch die Dämonisierung Putins hierzulande würden noch zu viele in die Arme des selbst ernannten Weltherrschers getrieben, erklärte Wladimir Kaminer.