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„Viel zu wenig“Lauterbach schlägt in ARD Alarm: Kommen doch schärfere Regeln auf uns zu?

Karl Lauterbach spricht am Dienstagabend (14. Dezember) in den ARD-„Tagesthemen“ über den Impfstoff-Mangel und die möglichen Folgen.

Karl Lauterbach spricht am Dienstagabend (14. Dezember) in den ARD-„Tagesthemen“ über den Impfstoff-Mangel und die möglichen Folgen.

Auch das noch: Eigentlich soll die Impf- und Boosterkampagne so richtig starten. Doch jetzt schlägt Gesundheitsminister Karl Lauterbach Alarm. Es gebe einen erheblichen Mangel an Impfstoff. Es könnten deswegen auch schärfere Maßnahmen auf die Deutschen zukommen.

Es war sein erster Akt im neuen Amt: Karl Lauterbach hat sich einen Überblick über die in Deutschland vorrätigen Corona-Impfstoffe verschafft. „Wir machen jetzt am Freitag erst mal eine Inventur im Haus mit allen Fachabteilungen, um zu sehen, wie viele von diesen 30 Millionen wirklich verimpft werden können“, sagte er in der vergangenen Woche. 

Nun ist das Ergebnis dieser Inventur da. Es könnte massive Schwierigkeiten für die Corona-Impfkampagne geben, wie Lauterbach sagt.

Laut „Spiegel“ habe der Gesundheitsminister am Dienstag (14. Dezember) seine Kolleginnen und Kollegen aus den Bundesländern über den gravierenden Impfstoffmangel informiert. „Die Situation ist ausgesprochen schwierig. Ich habe ja meinen Vorgänger immer gelobt. Aber wir haben einen erheblichen Impfstoffmangel im kommenden Jahr. Das ist Ergebnis unserer Inventur“, sagte Karl Lauterbach laut Nachrichtenmagazin kurz nach der Videokonferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder.

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Lauterbach erklärt weiter: „Für das gesamte erste Quartal ist viel zu wenig Impfstoff gekauft worden. Die Mengen reichen nicht, um die Booster-Impfkampagne zu fahren.“ Die Situation für Februar und März sehe nicht besser aus. 

Lauterbach warnt vor Engpässen,  Teilnehmer der GMK entsetzt

In Zahlen sieht das so aus: In den letzten beiden Wochen des Jahres 2021 gebe es von Biontech nur 1,2 Mio. beziehungsweise 0,8 Mio. Dosen. In der ersten Kalenderwoche 2022 kommen nur 1,2 Mio. Dosen hinzu. Die Zahl der Dosen gehe auf ein Sechstel im Vergleich zu vorher zurück. Moderna könne 10 Mio. pro Woche ausliefern. Im gesamten Januar gebe es nur 3,6 Mio. Boosterdosen.

Die Teilnehmer der Videokonferenz am Dienstag haben sich laut „Spiegel“ erschrocken gezeigt, diese Nachricht passe nicht zur groß angekündigten Impfpflichtdebatte. Zudem bereite die sich immer weiter ausbreitende Omikron-Variante zusätzliche Sorgen. Und gerade die Booster-Impfungen schützten vor der Variante, heißt es von Experten. Auch Lauterbach selbst erklärte dies.

Karl Lauterbach: Jetzt will er für mehr Impfstoff sorgen

Nun wolle sich der Gesundheitsminister um mehr Corona-Impfstoffe kümmern. Dafür werde er auch Kontakt auch zu anderen Staaten aufnehmen. 

Scholz gab bereits vor seinem Amtsantritt ein sehr ambitioniertes Impfziel aus: „Ich möchte, dass wir bis Weihnachten bis zu 30 Millionen Impfungen in die Oberarme kriegen.“ Ob dieses Ziel erreicht werden kann, ist derzeit mehr als fraglich.

Lauterbach in ARD-„Tagesthemen“: Bald doch schärfere Regeln?

Am Dienstagabend, nach der Videokonferenz, sprach Lauterbach dann in den ARD-„Tagesthemen“ über das heikle Thema. „Das hat viele überrascht – mich auch“, sagte er. Er könne weitere Kontaktbeschränkungen aufgrund des Impfstoff-Mangels nun nicht mehr ausschließen, erklärte er weiter. Mit Blick auf Omikron will Lauterbach Empfehlungen des neuen Expertenrats der Bundesregierung abwarten.

Lauterbach: „Ich hoffe, dass das nicht nötig sein wird, ich kann aber nicht darüber spekulieren. Ich möchte einfach dem Expertenrat nicht vorgreifen“. Er hoffe, in den kommenden Tagen eine positive Botschaft übermitteln zu können. Aber grundsätzlich werde die wissenschaftliche Evidenz, so Lauterbach. „eine viel größere Rolle für die Bundesregierung spielen als in der Vergangenheit“. Heißt: „Wenn die Empfehlungen so wären, dass man radikale Schritte empfiehlt, dann würden wir die auf jeden Fall auch in Erwägung ziehen.“

Extra-Tests nach Auffrischimpfung sollen vorerst meist wegfallen

Trotz der Engpässe sollen für Geimpfte mit Booster-Auffrischimpfung sollen zusätzliche Testpflichten bei Corona-Zugangsregeln weitgehend wegfallen – vorerst bis zu einer Überprüfung der Maßnahme nach spätestens zwei Monaten. Darauf verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Dienstag. Einige Länder gehen schon so vor. Nun bleibt abzuwarten, was der Expertenrat in seiner ersten Stellungnahme empfiehlt. (mg)