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KommentarKölner CDU-Bürgermeister in der AfD-Falle – Orden mit deutlicher Botschaft

Reinhard Zöllner, Bezirksbürgermeisters von Köln-Chorweiler

Reinhard Zöllner, Bezirksbürgermeisters von Köln-Chorweiler. Das Foto wurde am 28. März 2019 aufgenommen. 

Ein Karnevals-Orden der AfD um den Hals des Bezirksbürgermeisters von Köln-Chorweiler, Reinhard Zöllner – selten stand ein CDU-Politiker so unter Druck. Das Verhalten geht gar nicht und wirft Fragen auf, findet unser Autor. Ein EXPRESS.de-Kommentar.

von Matthias Trzeciak (mt)

Reinhard Zöllner, Bezirksbürgermeisters von Köln-Chorweiler, hat sich am Freitag (2. Februar 2024) beim öffentlichen Prinzenempfang im City-Center in Chorweiler einen Karnevalsorden der AfD umhängen lassen.

Darauf ist nicht nur das Partei-Logo zu sehen, sondern auch eine Botschaft: „Et Hätz em rechte Fleck!“ Die Aussage ist ziemlich eindeutig – der Vorgang geht gar nicht.

Kölner AfD-Orden – Reinhard Zöllner (CDU) lässt sich fotografieren

Matthias Büschges, Fraktionsgeschäftsführer der AfD im Kölner Stadtrat und Philipp Busch, der für die AfD in der Bezirksvertretung Chorweiler sitzt, soll die Karnevalsorden vor Ort verteilt haben.

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Die AfD Köln postete zudem ein entsprechendes Foto, auf dem Philipp Busch zusammen mit Zöllner für ein Selfie posiert.

Hier den Tweet der AfD anschauen:

Zwar hat sich Reinhard Zöllner inzwischen für seinen Fehltritt entschuldigt, aber waren ihm die Konsequenzen wirklich nicht bewusst? Wusste Zöllner nicht, mit wem er sich da ablichten lässt? Zöllner dürfte Busch aus politischen Sitzungen sofort erkannt haben.

Und wenn mir jemand aus einer sehr fragwürdigen Partei etwas um den Hals hängt, schaue ich dann nicht genauer hin. Will ich dann nicht wissen, was da um meinen Hals baumelt?

Bezirksbürgermeister Zöllner mit AfD-Orden: „Das war ein Fehler“

Dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte Reinhard Zöllner: „Das war ein Fehler von mir. Wenn ich das nur irgendwie rückgängig machen könnte, würde ich das sofort tun. Ich ärgere mich über mich selbst. Inmitten einer fröhlichen, karnevalistischen Feier habe ich eine falsche Entscheidung getroffen, die ich sehr bereue.“

Klingt das wirklich nach Reue? Was für den Bezirksbürgermeister spricht: Er ist schon seit zehn Jahren im Amt. Also offenbar ein Politiker mit Erfahrung.

Hier mehr lesen: Eklat beim Prinzenempfang – Kölner CDU-Politiker mit AfD-Orden

Und Zöllner sagt von sich selbst, dass er für Weltoffenheit und Demokratie stehe und sich für ein friedliches Zusammenleben der vielfältigen Kulturen in Chorweiler einsetze. Die rechte Ideologie der AfD lehne er ab.

Auch der CDU-Vorsitzende Karl Alexander Mandl hat sich zu dem Thema geäußert. „Herr Zöllner hat eine Stellungnahme abgeben, der nichts hinzuzufügen ist. Es bleibt dabei, dass wir mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Demokratie stehen. Weltoffenheit und Toleranz sind CDU pur und die Grundlagen unseres Handelns. Auch im Schulterschluss mit den anderen demokratischen Parteien werden wir uns immer gegen jede Form von Ausgrenzung, Antisemitismus und Intoleranz stellen und entschieden dagegen kämpfen.“

Also vielleicht doch nur ein Fauxpas?

Auch „Köln gegen Rechts“ veröffentlichte ein Foto von Zöllner mit AfD-Orden auf Instagram. Unter dem Beitrag sind die Reaktionen deutlich.

Hier den Instagram-Beitrag von „Köln gegen Rechts“ anschauen:

So kommentiert Grünen-Politiker Sven Lehmann: „Unfassbar...“ Und Maria Helmis, Kölner Ratsmitglied der SPD, schreibt: „Ekelhaft!!!“ Eine Nutzerin fragt: „CDU Köln, das soll die Brandmauer sein? Und das in Chorweiler? Schämt Euch“.

Kölner Grüne wollen Chorweiler-Kooperation mit der CDU ruhen lassen

Und die Grünen haben am Sonntagabend (5. Februar) weitere Konsequenzen angekündigt. In einer Mitteilung heißt es, dass die Partei bis auf Weiteres die Kooperation mit der CDU in der Bezirksvertretung Chorweiler ruhen lassen werde.

„Dies schadet dem Ansehen des buntesten Stadtbezirks Kölns und der Bezirksvertretung Chorweiler. Und es ist mehr als nur ein Fauxpas“, erklärte der Grüne Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kleinjans, der sich auch persönlich enttäuscht zeigt. „Wir haben Herrn Zöllner als Bezirksbürgermeister mitgewählt und können nicht nachvollziehen, dass man so etwas von einer rechtsextremen Partei annimmt.“