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Kölner Karneval 2021Wer brillierte, wer faszinierte – und wer noch die Kurve bekam

DreigestirnKöln

Das Kölner Dreigestirn nach der Proklamation am 8. Januar.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Corona hat alles im Griff. Nicht zuletzt den Kölner Karneval. Was lief gut, und was muss besser werden? EXPRESS beleuchtet eine außergewöhnliche Session.

  • Corona und Karneval: Analyse der Session 2021
  • Köln leistet gemeinsam historischen Kraftakt
  • Dreigestirn wäre Traum-Session 2022 zu wünschen

War was? Normalerweise tut Aschermittwoch alles weh, das schlechte Gewissen nach zu viel Kölsch oder einem Fisternöll meldet sich. Und heute? Tristesse!

Corona statt Karneval: Die Sessions-Analyse 2021

Es wird noch einige Zeit, vielleicht Jahre, dauern, bis man feststellt: Nicht nur Corona war historisch – auch die Session. Das ist in vielen Dingen bereits jetzt messbar.

Alles zum Thema Corona

Dreigestirn: Lebensmut. Zuversicht. Achtsamkeit. So steht es auf der Prinzenspange der drei staatsen Altstädter. Damit wäre alles gesagt. Die Entscheidung, doch ein Kölner Dreigestirn zu stellen, war richtig, weil es die Symbolik „Wir lassen uns nicht unterkriegen“ beinhaltet. Drei tolle Jungs, die unfassbar viel Respekt und Anerkennung verdient haben. Ganz obendrein sind sie fernab von Corona Spitzenklasse in ihrem Amt. Ihnen ist eine Knaller-Session 2022 zu wünschen.

Der Kölner Karneval zieht an einem Strang

Zusammenhalt: eine Million! Was für eine Zahl. Bis auf wenige Ausnahmen (manche haben es vielleicht nicht nötig), zog das gesamte Spektrum des Kölner Karnevals an einem Strang, legte eine noch nie da gewesene Solidaritätsaktion in der Arena hin. Ein Zeichen, das bleiben wird. Hochachtung!

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Wolfgang Niedecken und die Bläck Fööss beim Auftritt in der Lanxess-Arena am Donnerstag (11. Februar).

Zoch: Eine Meisterleistung zum Schluss! Holger Kirsch, das Hänneschen und das Team haben den kölschen Nobelpreis verdient. Sie setzten mit dem Miniatur-Zoch eine Marke der Freude und ein Zeichen der hoffnungsfrohen Kreativität. Chapeau!

Grandiose Aktionen: Die Vereine sind der Kitt des Karnevals

Vereine: Digitale Treffen, jecke Care-Pakete, Ordensverleihung daheim – es gibt so viele Beispiele, die zeigen: Die Kölner Vereine sind der Kitt des Karnevals. Sie haben es möglich gemacht, dass Zusammenhalt erlebbar wurde, wenn auch auf Abstand. Grandiose Aktionen im Ehrenamt waren das. Unbezahlbar.

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Prunkstück: Mit dem Mini-Zoch im Hänneschen-Theater legten Holger Kirsch und sein Team eine Meisterleistung hin.

Festkomitee: Hat jemand schon einmal eine Pandemie als Dachorganisation der Vereine aktiv durchleben müssen? Nein! Und hinterher ist man immer schlauer. Dennoch hat das Festkomitee am Anfang der Krise einen wirklich schlechten Job gemacht.

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Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, hier im Mai 2020.

Als im Frühsommer allen klar war, dass die Session wird so nicht stattfinden können, hielt man am Mantra „Mer fiere Fastelovend“ fest. Ob aufgrund von Verträgen oder nicht – der „normale“ Jeck hat das nicht verstanden.

Kölner Karneval: Festkomitee schafft wichtige Kehrtwende

Was dann folgte, war aber eine Kehrtwende um 180 Grad und der Beweis, dass man aus Fehlern gelernt hat. Spätestens zum 11.11. hin hat das FK einen Kraftakt hingelegt und verantwortungsvoll gehandelt. Mit der Stadt schaffte man den historischen Schulterschluss unter dem Motto „Diesmal nicht“. Ob TV, Zoch oder Soli-Aktion und nicht zuletzt mit Dreigestirn: Bravo, Festkomitee!

Heumarkt11.11.

Wie wir sehen, sehen wir nichts: Der Heumarkt am 11.11.2020 sendete trotz Leere ein großes Zeichen in die Republik.

Und der Jeck? Der hielt sich überwiegend an die Bestimmungen. Es ist klar, dass nach all den Entbehrungen der Wunsch nach Feiern und Ausgelassenheit herrscht. Verantwortungslose Deppen (deren Tun und Handeln dann aber bundesweit in den Medien aufgegriffen wird) wird man nie verhindern können.

Aber wenn die Kölner ihre Kostüme an Aschermittwoch in die Kiste verstauen, werden sie in ein paar Jahren darin vielleicht auch ein Geschichtsbuch über die Session 20/21 finden. Darin steht dann zu lesen, welch historischen Kraftakt alle GEMEINSAM hingelegt haben. Chapeau, Kölle!