Nervig und gefährlichDruck auf Kölner Verleiher wächst – jetzt soll sich einiges ändern

Diese Elektroroller wurden auf der Gürzenichstraße mitten auf dem Fußweg abgestellt.

Diese E-Scooter wurden am 5. März 2024 auf der Gürzenichstraße mitten auf dem Fußweg abgestellt. Wildparken sorgt im Stadtgebiet immer wieder für Ärger.

Während in Gelsenkirchen E-Scooter nicht mehr erlaubt sind, dürfen die Roller in Köln noch ausgeliehen werden. Aber bald könnte sich da einiges ändern.

von Matthias Trzeciak (mt)

Die Stadt Gelsenkirchen legte vor: Die Verleiher von E-Scootern mussten ihre Roller bis zum 20. April 2024 entfernen.

In Köln ist ein Verleih-Verbot erstmal kein Thema, aber der Druck wächst.

E-Scooter in Köln: So soll das Wildparken unterbunden werden 

„Schluss mit dem wilden Parken von E-Scootern. Wir haben am Dienstag (23. April 2024) im Verkehrsausschuss einen klaren Beschluss für mehr Ordnung im öffentlichen Raum gefasst“, sagt Teresa De Bellis, verkehrspolitische Sprecherin der CDU.

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Auf einen gemeinsamen Antrag hin – der von den Fraktionen Grüne, CDU und Volt unterzeichnet wurde – soll die Verwaltung nun tätig werden.

Unter anderem geht es um verpflichtende Abstellflächen, die das nervige und gefährliche Wildparken unterbinden sollen: So sollen beschilderte oder durch Piktogramme versehene Stellflächen/Parkzonen als feste Abstellmöglichkeiten eingerichtet werden.

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Zudem sollen die Leihfirmen in Köln dazu verpflichtet werden, falsch geparkte E-Scooter innerhalb von sechs Stunden zu entfernen. Und: Für 2025 soll die stadtweite Gesamtzahl der E-Scooter auf eine Zahl von 10.000 Stück begrenzt werden. Das sind einschneidende Maßnahmen.

E-Tretroller gelten auch in Köln als großes Ärgernis und Sicherheitsrisiko, weil sie – achtlos abgestellt oder auf den Boden geworfen – zum Hindernis werden und durch mitunter rücksichtslose Nutzung Unfälle verursacht werden.

Unfallbilanz mit E-Scootern in Köln erschreckend

Die Verleihfirmen von E-Scootern haben sich bisher noch nicht zu den Kölner Plänen geäußert. In Gelsenkirchen will beispielsweise der Anbieter Bolt gerichtlich gegen das Verbot vorgehen. Hier prüft das Unternehmen nach eigenen Angaben „Amtshaftungsansprüche“ aufgrund des erwartbar entstehenden ökonomischen Schadens.

So kam es in der Vergangenheit bereits zu gravierenden Unfällen. Die Kölner Unfallbilanz für das Jahr 2022 ist erschreckend.

354 verunglückte E-Scooter-Fahrende, davon 67 Schwerverletzte. Die häufigste Unfallursache war die falsche Benutzung von Gehwegen oder der Fahrbahn, dicht gefolgt von Alkohol.