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In der Corona-FalleBonner Schausteller sitzt auf 100.000-Euro-Investition

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Schausteller Hubert Markmann geht in der Corona-Krise durch eine Zeit der Ungewissheit.

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Sie sollen normalerweise für Spaß und leuchtende Augen sorgen, doch in der Corona-Krise haben auch die Schausteller nichts zu lachen.

Für sie fällt die gesamte Saison flach, die finanziellen Ausfälle sind gravierend und bedrohen die Existenz vieler Betriebe. Der Bonner Schausteller Hubert Markmann berichtet EXPRESS über seine derzeitige Situation.

Hubert Markmann: Bonner Schausteller bedauert Absage von Pützchens Markt

Die Absage von Pützchens Markt (hier lesen Sie mehr) tut besonders weh, berichtet Markmann. Die Bonner Mega-Kirmes ist für seinen Familienbetrieb ein Heimspiel, das Highlight des Jahres. Doch in der Corona-Krise ist auch Pützchen nur eines von vielen abgesagten Großevents.

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„Wir haben bereits über 100.000 Euro für die Saison investiert“, seufzt Markmann, doch bei den Einnahmen herrscht erst einmal Stillstand. Über 10.000 Euro gingen etwa an den TÜV, 50.000 Euro kosteten die Arbeiten an „Nessy“. Doch reinholen kann die Riesenschaukel diese Kosten derzeit nicht – wie auch die fünf anderen Fahrgeschäfte, die alle stillgelegt sind.

Markmann macht sich dabei nicht nur Sorgen um den eigenen Betrieb, sondern auch die vielen Saisonarbeiter aus dem Ausland. „Wir schauen gerade, was wir machen, dass wir denen privat Geld nach Hause schicken“, berichtet er. Viele arbeiten seit vielen Jahren für den Schausteller und haben fest mit dem Job gerechnet. Nun wolle man sie auf keinen Fall im Stich lassen.

Bonner Schausteller Hubert Markmann hofft auf staatlichen Rettungsschirm

Langfristig, fürchtet Markmann, kann lediglich ein finanzieller Rettungsschirm durch die Politik für die dringend benötigte Entlastung sorgen. Zumal weiterhin nicht klar ist, wie lange der Stillstand bei den Schaustellern anhält. Derzeit gibt es zwar entfallene Standgebühren und Versicherungsbeiträge zurück, mehr als ein „kleiner Puffer“ sei das aber nicht.

Hier lesen Sie mehr: Nach Absage von Pützchens Markt: Schausteller senden verzweifelten Appell an Politik

Für viele Schausteller besteht daher nur eine Hoffnung auf das Überleben ihrer Traditionsbetriebe: einen finanziellen Rettungsschirm vom Staat. Doch Markmann mahnt auch zur Geduld: „Es ist richtig so, dass es etwas dauert, der Staat ist kein Wunschkonzert.“

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Hubert Markmann vor „Octopussy“, einem seiner insgesamt sechs Fahrgeschäfte.

Er verweist auf die Betrugsversuche, die es bei Corona-Hilfspaketen bereits gab und will daher alle nötigen Daten offenlegen. „Wir lassen dafür gern die Hosen runter, der Staat kann alle Daten anfordern, die er will.“

Hubert Markmann nutzt freie Zeit für Arbeiten auf Gelände des Schausteller-Betriebs

In Zeiten der Ungewissheit lenkt er sich vor allem auf dem Betriebsgelände ab. In der Werkstatt und den Betriebsstätten gebe es immer etwas zu tun, viele kleine Dinge, für die im Stress der letzten Jahre keine Zeit blieb.

Noch wisse keiner, wie lange die Krise anhalte und wie man die Krise übersteht. Für Markmann steht lediglich fest: Wenn es irgendwann weitergeht, dann ist er bestens vorbereitet.