„Das perfekte Dinner“Kim macht groben Fehler – Gäste lassen seinen Hauptgang stehen

Ein perfekter Gastgeber darf natürlich vor lauter Essen die Getränke nicht vergessen. Zur Sicherheit hat sich Kim einen Erinnerungszettel in die Küche geklebt - die Getränke vergisst er trotzdem.

Ein perfekter Gastgeber darf natürlich vor lauter Essen die Getränke nicht vergessen. Zur Sicherheit hat sich Kim einen Erinnerungszettel in die Küche geklebt - die Getränke vergisst er trotzdem. 

Gastgeber Kim (37) serviert an Tag 2 in Nordfriesland einen alten „Dinner“-Klassiker: Ochsenbacke. Iris (48) weiß: „Die muss wirklich ganz zart sein.“ Doch dazu muss das Fleisch lange schmoren. Um Zeit zu sparen, setzt Kim auf eine schnellere Garmethode – ein grober Fehler ...

Kim beschreibt sich selbst als „Rampensau“ und „Typ Klassenclown“. Außerdem redet er gerne, weshalb er einen eigenen Podcast zum Thema Werder Bremen und Fußball hat. Seinem Image soll der Erzieher, der eigentlich aus Kiel kommt und jetzt mit seiner Familie in Lehe wohnt, auch beim Kochen gerecht werden. Der Mann von Mitstreiterin Andrea (59) hat Kim und seine Frau vor zehn Jahren getraut. Dass er in der „Dinner“-Runde in Nordfriesland jemanden kennen könnte, hat er erwartet, aber „das hat noch mal eine besondere Qualität“.

Was er von seinen Eltern, beide gelernte Köche, mitbekommen hat: „Diese Wertschätzung für gutes Essen.“ Um den Kabeljau zu entgräten, holt sich Kim die Pinzette seiner Frau aus dem Bad. „Ich hoffe, das entspricht allen hygienischen Standards“, kocht er sie im Wasserkocher aus. Auf die Fieselarbeit hätte er zwar gerne verzichtet, aber sein Drei-Gänge-Menü soll ja für alle ein Genuss werden. Es gibt:

„Das perfekte Dinner“: Das ist Kims Menü

Vorspeise: Kabeljaufilet mit Kräuterhaube, Pesto verde und Sesam-Mayonnaise Hauptspeise: Ochsenbacke mit Apfel-Rotkohl und Kartoffelspalten Nachspeise: Frischkäsekuchen

Alles zum Thema Das perfekte Dinner

Iris erkennt die Parallelen zu ihrem Menü: Fisch, Rind und ein Käsekuchen. „Die Ochsenbacke muss wirklich ganz zart sein“, setzt sie hohe Erwartungen in den Hauptgang. „Mit der Soße steht und fällt auch ganz viel“, weiß Flo (42).

Zum Entgräten des Kabeljaus muss die Pinzette von Kims Frau herhalten.

Zum Entgräten des Kabeljaus muss die Pinzette von Kims Frau herhalten.

Ein mit Prosecco aufgegossener Dithmarscher Rotkohl-Met - eine Neuentdeckung des Gastgebers - eröffnet den Abend. „Witzig, ich schmecke den Rotkohl richtig raus“, gefällt Andrea das unerwartete Getränk. „Aber es ist kein Aperitif, den ich mir kaufen würde.“

Hier das Montags-Menü nachlesen: „Perfektes Dinner“ Vorspeise von Iris sorgt für absolute Verwirrung: „Ich habe keine Ahnung“

„Merkwürdig still gerade noch“, wundert sich Kim, dass der Alkohol die Zungen seiner Gäste noch nicht gelockert hat. Dann endlich unterhalten sich Flo, Sebastian und Iris über den HSV. Andrea hält sich raus: „Ich finde Fußball stinklangweilig.“ Wird Zeit, dass endlich über die Vorspeise geschnackt werden kann.

Die Vorspeise kann sich sehen lassen: Kabeljaufilet mit Kräuterhaube, Pesto verde und Sesam-Mayonnaise. Iris und Sebastian freuen sich schon auf den ersten Gang.
 (Bild: RTL)

Die Vorspeise kann sich sehen lassen: Kabeljaufilet mit Kräuterhaube, Pesto verde und Sesam-Mayonnaise. Iris und Sebastian freuen sich schon auf den ersten Gang. 

Dann bringt Kim Kabeljaufilet mit Kräuterhaube, Pesto verde, Sesam-Mayonnaise und Feldsalat an den Tisch. „Die Kruste ist ganz lecker“, findet Iris. „Tag zwei, Fisch zwei: Ich bin zum zweiten Mal echt begeistert“, überzeugt der Kabeljau auch Fisch-Skeptiker Flo.

Kim ist erleichtert: „Was soll jetzt noch schiefgehen, Leute?“ Andreas Fazit lässt ebenfalls auf viele Punkte hoffen: „Die Vorspeise fand ich großartig.“ Die Stille am Tisch ist jedenfalls gebrochen und das viele Lob freut den Gastgeber. „Es ist einfach eine tolle Runde“, strahlt er vor Glück und Erleichterung. „Irgendwie liebe ich diese Menschen schon jetzt.“

Lieber Schmoren statt Sous-vide

Statt die Ochsenbacke zu schmoren, hat sich Kim aus Zeitgründen fürs Sous-vide-Garen entschieden. Dazu gibt es Apfel-Rotkohl und Kartoffelspalten, die jedoch zu fad schmecken: „Ich finde, die brauchen ein bisschen Bumms. Ich muss jetzt improvisieren.“

Eine feurige Salsa soll es retten. Ausgerechnet jetzt kommen seine Gäste in die Küche und fragen, wo die Getränke bleiben.

Den Käsekuchen serviert Kim mit einem Seufzer der Erleichterung. Flo und Andrea fühlen mit ihm, denn die haben ihr „Dinner“ noch vor sich.
 (Bild: RTL)

Den Käsekuchen serviert Kim mit einem Seufzer der Erleichterung. Flo und Andrea fühlen mit ihm, denn die haben ihr „Dinner“ noch vor sich. 

„Es ist halt Muskelfleisch, da sind Sehnen drin“, gibt sich Kim mit seinen Ochsenbacken zufrieden und tischt auf. Andrea hat höhere Ansprüche: „Der Sinn des Schmorens der Ochsenbacke ist es, dass sich diese Sehnen und Knorpelschichten auflösen.“

Da durch die Sous-vide Methode nicht alles weich geworden ist, lassen alle ein Stück sehniges Fleisch übrig.

„Seid ihr auch so erleichtert wie ich?“, lässt sich Kim mit einem Seufzer nieder, nachdem er den Käsekuchen serviert hat. „Richtig lecker“, hebt Flo den Daumen, während sich Iris etwas Fruchtiges dazu gewünscht hätte. Insgesamt bleibt Kim hinter den Erwartungen zurück und muss sich mit 29 Punkten hinter Iris einreihen. (tsch)