Mit Alaaf und Helau haben am Samstag, 11.11.2023, Zehntausende Menschen in Köln, Düsseldorf und Mainz den Beginn des rheinischen Straßenkarnevals gefeiert. Pünktlich um 11.11 Uhr hielt in den rheinischen Karnevalshochburgen die fünfte Jahreszeit Einzug.

Der Elfte im Elften fiel dieses Jahr auf einen Samstag, daher kamen zusätzlich viele Partytouristen in die Karnevalshochburgen. In Köln musste die Polizei sogar schon vor 11.11 Uhr die Zugänge zum „Kwartier Latäng“ rund um die Zülpicher Straße, zum Heumarkt und zur Altstadt sperren.

Düsseldorf: Feierlicher Karnevalsauftakt auf dem Rathausplatz

In Düsseldorf verfolgten auf dem Rathausplatz etwa 5000 Menschen das Erwachen des Hoppeditz, der dieses Jahr etwas länger brauchte, bis er sich aus seinem Senftopf befreit hatte. Auch die umliegenden Straßen waren nach den Worten eines Sprechers des Comitees Düsseldorfer Carneval „pickepackevoll“.

Der Psychologe Stephan Grünewald hält Karnevalsfeiern vor dem Hintergrund von Krieg und Krisen für legitim. „Karneval ist ein Akt der Selbstfürsorge und steigert auch die persönliche Resilienz“, sagte der Buchautor („Wie tickt Deutschland?“) und Chef des Kölner Rheingold-Instituts der Deutschen Presse-Agentur.

Die Alternative wäre, sich grübelnd ins stille Kämmerlein zurückzuziehen. „Ich glaube aber, jemand, der in der Lage ist, zu feiern, ist auch zum Mitleid fähig, weil er dann die Ressource dazu hat.“ Es gehe ja nicht ums Durchfeiern, sondern um einen kurzen Lichtblick in einer sich verdunkelnden Welt.

Die Eröffnung des Straßenkarnevals an Weiberfastnacht wird am 8. Februar 2024 gefeiert. Die Karnevalssession endet dann mit Aschermittwoch am 14. Februar 2024. (afp, dpa)