HomophobieWeltmeister-Kapitän Lahm spricht über Outing aktiver Fußballer

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Philipp Lahm, hier bei einer Pressekonferenz des Bayerischen Heilbädertags 2019 in Bad Gögging, rät homosexuellen Fußballprofis von einem Coming-Out während der aktiven Karriere ab.

Köln – Er war Kapitän der Weltmeistermannschaft 2014. In seinem neuen Buch rät Philipp Lahm (37) aktiven Fußballprofis, sich nicht während der Karriere zu outen. Es möge Städte und Vereine geben, wo solch ein Coming-out eher möglich wäre als anderswo, schreibt der Ex-Weltmeister in seinem Buch „Das Spiel: Die Welt des Fußballs“, aus dem die „Bild“ am Mittwoch (17. Februar) vorab zitiert.

  • Philipp Lahm rät homosexuellen Profis von einem Coming-Out ab
  • Der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft sieht zu wenig Toleranz im Fußballgeschäft
  • Thomas Hitzlspergers Schritt, sich nach der Karriere zu outen, bezeichnet Lahm als „lebensklug“

Philipp Lahm rät Profis vom Coming-Out ab

Lahm nannte Berlin, Freiburg und den FC St. Pauli. „Aber gegenwärtig schienen mir die Chancen gering, so einen Versuch in der Bundesliga mit Erfolg zu wagen und nur halbwegs unbeschadet davonzukommen“, so der frühere Profi des FC Bayern München.

Philipp Lahm empfiehlt homosexuellen Fußballern, sich vor einem geplanten öffentlichen Coming-out mit engsten Vertrauten zu beraten, rät jedoch davon ab, sich über das Thema mit Mitspielern zu unterhalten. Grund für Lahms Ratschlag ist die nach seiner Meinung fehlende Akzeptanz sowohl im Fußball als auch im Umfeld. Der Sportler könne die nötige Reife für diesen Schritt haben und auf die nötige Toleranz in seinem unmittelbaren Umfeld stoßen. „Aber er wird nicht mit der gleichen Reife bei allen Gegnern im Sport und ganz sicher nicht in allen Stadien rechnen dürfen, in denen er antritt“, schreibt Lahm.

Als erster prominenter deutscher Fußballer hatte sich Lahms Nationalmannschaftskollege Thomas Hitzlsperger (38) nach Abschluss seiner sportlichen Karriere im Jahr 2014 zu seiner Homosexualität bekannt. „Mir scheint es lebensklug, dass Thomas Hitzlsperger erst nach Beendigung seiner Laufbahn als aktiver Fußballprofi den Schritt gewagt und seine Homosexualität öffentlich gemacht hat“, schreibt Lahm in seinem Buch. (dpa/eha)