Kuriose Szene hinter den KulissenTrainer lauscht bei Schiri-Interview: „Hat da noch drei Fragen“

Edin Terzic (Borussia Dortmund) ist unglücklich über den Spielverlauf beim Duell gegen Bayer Leverkusen.

Edin Terzic (Borussia Dortmund) ist unglücklich über den Spielverlauf beim Duell gegen Bayer Leverkusen. (Bild: 21. April 2024)

Nach hitzigen Szenen im Bundesliga-Duell zwischen Dortmund und Leverkusen rechtfertigt sich der Schiedsrichter – Edin Terzic lauscht den Begründungen mit versteinerter Miene.

von Hannah Schlösser (han)

Bei der Partie zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen (21. April 2024) hatte Schiedsrichter Daniel Siebert (39) einiges zu tun.

Im Interview nach Ende des Spiels erklärte er deswegen in der Mixed Zone seine wichtigsten Entscheidungen. Neben der versammelten Presse lauschte noch ein weiterer Beobachter aufmerksam der Fragerunde: BVB-Trainer Edin Terzic (41) verfolgte das Interview mit versteinertem Blick und wirkte, als wolle er selbst ein paar Fragen stellen.

„Das ist ein klarer Kontakt“ – Schiri begründet Entscheidungen

In der 30. Minute ereignete sich die erste aufregende Szene: Emre Can (30) traf den Leverkusener Jeremie Frimpong (23) an der Strafraumgrenze an der Achillessehne. Der Niederländer forderte einen Elfmeter.

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Auch Terzic gab zu: „Das ist ein klarer Kontakt. In dieser Situation haben wir Glück gehabt, wenn es innerhalb war.“ Der Unparteiische erklärte jedoch, dass zwar der Fuß von Frimpong auf der Linie stand, der Tritt von Can allerdings laut VAR-Bildern außerhalb des Strafraums war.

Das Interview mit Terzic als Beobachter siehst du in diesem X-Video:

Auch in der Schlussphase wurde es nochmals hitzig. Nachdem Dortmund in der 81. Minute durch Niclas Füllkrug (31) in Führung gegangen war, drohte Leverkusen die erste Pflichtspielniederlage seit 44 Spielen.

Nach einem harten, aber fairen Einsteigen von Nico Schlotterbeck (24) wieder gegen Frimpong kam es zu einer Rudelbildung, die unübersichtlich wurde. Siebert zeigte Victor Boniface (23) daraufhin die Rote Karte, Schlotterbeck und Frimpong sahen jeweils Gelb für ihre Schubserei.

Der Schiedsrichter begründete den Platzverweis zunächst: „Der Assistent hat mir mitgeteilt, dass Boniface den Gegenspieler gewürgt und zu Boden geschubst hat.“ Nach Ansicht der VAR-Bilder zog er die Rote Karte jedoch wieder zurück, da die klare Tätlichkeit nicht bestätigt werden konnte.

Bei genauer Betrachtung der Bilder wurde jedoch klar, dass Granit Xhaka (31) die Hand am Hals von Schlotterbeck hatte. Siebert erklärte: „Xhaka ist für mich die Unsportlichkeit, aber auch nicht mehr und entsprechend mit der Gelben Karte zu bestrafen. Eine Würgeaktion habe ich da nicht gesehen.“ 

Folgenlos blieb die Bestrafung allerdings auch für Xhaka nicht, da es seine fünfte Verwarnung war, weshalb er in der kommenden Woche beim Topspiel gegen den VfB Stuttgart (27. April) fehlen wird.

Die Erläuterungen von Siebert in der Mixed Zone wurden von einem kritisch dreinblickenden Dortmunder Trainer beobachtet. Mit verschränkten Armen verfolgte er das Interview aus nächster Nähe.

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Seine Laune sollte jedoch nichts mit der Schiedsrichter-Leistung zu tun haben. Im Interview nach dem Spiel erklärte Terzic seine Unzufriedenheit: „Wir waren viel zu passiv, viel zu wenig Tempo im Spiel. (...) Ich glaube von der Leistung her war es nicht das, was wir uns vorgestellt haben.“

Dortmund verpasste einen wichtigen Sieg im Kampf um die Champions League. In der kommenden Woche reist der BVB zum direkten Duell um Platz vier nach Leipzig.