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Tristesse am GeißbockheimFC-Profis vergraben Köpfe unter Helmen – eine Szene bezeichnend

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Stadtwald-Radtour gegen den Frust! Auf grünen Rasen hatte FC-Trainer Timo Schultz am Sonntagmorgen nach dem glücklosen Auftritt im Schicksalsspiel gegen den SC Freiburg keine Lust.

von Uwe Bödeker (ubo)

Am Tag nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg herrschte beim 1. FC Köln trübe Stimmung. Um 10 Uhr bat Trainer Timo Schultz (46) seine Männer aufs Fahrrad. Die Eindrücke zur Einheit gibt es in der Bildergalerie oben.

War das bitter – und sinnbildlich für eine ganze Spielzeit! „Das ist eine Saison der vergebenen Chancen“, stammelte Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) am Samstagabend (4. Mai 2024) in den Katakomben des Rhein-Energie-Stadions. Der Frust bei Spielern und Verantwortlichen war auch am Morgen des Folgetags noch spürbar.

1. FC Köln radelt sich den Frust aus den Beinen

Im Samstagabendspiel hatte der FC gegen den SC Freiburg nur 0:0 gespielt – wohl zu wenig, um den Gang in die 2. Liga zu verhindern. Am Sonntag können der VfL Bochum (15.30 Uhr bei Union Berlin) und Mainz (19.30 Uhr in Heidenheim) den Kölner Abstieg perfekt machen.

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Um 10 Uhr kamen dann am Sonntagmorgen die ersten Profis aus dem Kabinentrakt am Geißbockheim. Sie begruben ihre traurigen Gesichter hinter Halstüchern und unter Helmen.

Trainer Timo Schultz (46) beorderte den Großteil der Profis für eine Radrunde in den Grüngürtel. Bezeichnend auch hier das Pech. Torhüter Marvin Schwäbe (29) rief nach wenigen Metern: „Ich habe einen Platten!“ Er musste das Rad tauschen.

Kapitän Florian Kainz (31) stand dagegen mit den anderen Ersatzspielern für eine Einheit im kleinen Kreis auf dem Trainingsplatz – ebenso wie Landsmann Dejan Ljubicic (26), der erstmals nach hartnäckigem Infekt wieder trainierte. Nach einer Stunde Arbeit mit dem Ball folgte zum Abschluss noch ein lockerer Lauf durch den Grüngürtel.

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Derweil dürfte der Blick auf die Spielstatistik gegen Freiburg die Kölner noch mehr frustrieren: 19:4 Schüsse, 7:0 Torschüsse, 56 Prozent Ballbesitz, 7:1 Eckbälle. Dabei wurden die Kölner Spieler über die komplette Partie von den Fans frenetisch angefeuert.

Nach dem Spiel sagte Keller: „Ich hab gedacht: Scheiße. Warum schießt man eigentlich den Ball nicht ins Tor? Wir sind natürlich nicht naiv und wissen, was jetzt passieren kann.“ Beim Training am Sonntag herrschte eine ähnliche Stimmung wie unmittelbar nach der Partie am Samstagabend. Keller diskutierte zudem mit einigen Fans, hörte sich die Kritikpunkte in einem sachlichen Austausch geduldig an.

Christian Keller spricht über Qualität im FC-Kader

Da standen die Spieler zunächst mit Trainer Schulz im Kreis. Die Fans blieben auf ihren Plätzen auf der Südtribüne, nur vereinzelt waren Pfiffe zu hören. Als dann die Spieler kamen, gab es verhaltenen Beifall.

Am Sonntag waren ein paar Familien da, baten um Autogramme und Selfies. Im Franz-Kremer-Stadion waren die Auswechselspieler um Florian Kainz und Sargis Adamyan am Ball. Den Spielern konnte man am Samstag keinen wirklichen Vorwurf machen, sie ließen alles auf dem Platz, hauten sich voll rein.

Kapitän Kainz (31), der erst in der 67. Minute reinkam, sagte: „Es hat nicht geklappt, deshalb ist die Stimmung sehr schlecht. Wir sind alle sehr niedergeschlagen. Es ist sehr enttäuschend. Die Stimmung im Stadion war nach dem Spiel auch sehr eigenartig, sehr ruhig, da sind alle sehr niedergeschlagen. Ob wird die Spiele der Konkurrenz am Sonntag zusammen schauen, weiß ich nicht. Wir haben noch nicht drüber geredet.“

Die Frage an Keller musste aber gestellt werden: Ist es dann am Ende auch eine Frage der Qualität, wenn man seine Chancen nicht nutzt? Der Sportchef hatte zuvor immer betont, dass sein zusammengestellter Kader gut genug für die Bundesliga sei.

Jetzt steht seine Truppe vor dem siebten Abstieg der Klubgeschichte. Keller sagte: „Am Schluss zählt zur Qualität auch die mentale Verfassung. Wenn du Selbstvertrauen hast, entscheidest du in einzelnen Situationen anders, bist präziser. Das machen wir nicht. Wir sind, wenn wir Chancen haben, oft sehr hektisch und unpräzise. Wir haben aber Spieler wie Waldschmidt und Kainz, die grundsätzlich die Qualitäten haben, um in den einzelnen Situationen die richtige Entscheidung zu treffen. In dieser Saison gelingt es uns aber selten.“