Viel Arbeit für Horst HeldtDie drei großen Fragezeichen im FC-Sturm

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Jhon Cordoba, Simon Terodde und Anthony Modeste im FC-Training. Hinter der Zukunft des Trios steht noch ein Fragezeichen.

von Alexander Haubrichs (ach)Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Die drei Fragezeichen im FC-Sturm...

In keinem Mannschaftsteil herrscht vor der neuen Saison so viel Ungewissheit wie im Angriff.

Toptorjäger Jhon Cordoba (27) will seinen Vertrag bislang nicht verlängern, liebäugelt eher mit einem Wechsel in die englische Premier League. Anthony Modeste (32) plagen rätselhafte Knieprobleme. Und Simon Terodde (32) plant seinen Absprung – der Tor-Rekord in der 2. Liga lockt. Viel Arbeit für FC-Boss Horst Heldt.

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Zukunft von Jhon Cordoba beim 1. FC Köln ungewiss

Geht er oder bleibt er?  Das ist die wohl wichtigste Frage im Kölner Transfersommer. Finanziell wäre ein Verkauf des Kolumbianers sicher dringend nötig, doch kann sich der FC  den Verlust  seiner Lebensversicherung sportlich leisten?

Horst Heldt möchte den Stürmer unbedingt halten, doch das Angebot war der Cordoba-Seite zu niedrig, nachgebessert wurde bisher nicht. Daher prüft Cordoba andere Optionen - wie die finanziell deutlich lukrativere Premier League. Der FC Everton mit Ex-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti hat sich bereits in Stellung gebracht. Cordoba selbst will abwarten, wie sich die (personelle) Situation beim FC entwickelt.

Das Paradoxe: Er hofft auf Verstärkungen, die aber ohne seinen Verkauf nicht drin sind. Eine verzwickte Situation.  „Der FC hat bisher keine Verstärkungen geholt, ich bleibe aber ruhig, da ich noch ein Jahr Vertrag habe. Man hat mich hier immer gut behandelt, ich überlasse es deshalb meinem Berater und Horst Heldt alles zu regeln. Ich bin jetzt erst einmal froh, noch ein Jahr Vertrag zu haben, alles andere wird man sehen“, sagte er gegenüber kolumbianischen Medien. Ausgang offen.

Anthony Modeste plagt sich mit gesundheitlichen Problemen herum

Beim Franzosen ist es vor allem die Gesundheit, die den FC-Verantwortlichen Sorgen bereitet. Modeste leidet unter rätselhaften Knieproblemen, deren Ursprung bisher noch nicht gefunden werden konnten. Nach einer für ihn unbefriedigenden Saison mit zu wenig Spielzeit und zu wenig Toren, wollte der Publikumsliebling diese Saison neu angreifen.

Doch ausgerechnet in der wichtigen Vorbereitungsphase bremst Modeste eine rätselhafte Verletzung. „Es ist ärgerlich, dass Tony jetzt nicht das Programm mitmachen kann. Es wäre für ihn und für uns sehr wichtig“, sagt Heldt und benennt das Problem: „Es zwickt und die Problematik ist, dass es sich nicht genau lokalisieren lässt.  Er hat alle Untersuchungen schon durch, aber es ist einfach nichts zu finden. Wir müssen geduldig bleiben. Die Probleme hat er schon länger.“

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Sogar das Trainingslager in Donaueschingen (20. bis 29. August) ist für den ehrgeizigen Stürmer in Gefahr. „Wir werden sehen, ob er mit ins Trainingslager fährt. Wir hoffen und planen, dass das möglich ist“, sagt Heldt.

Simon Terodde strebt einen Abgang beim 1. FC Köln Richtung 2. Bundesliga an

Nach EXPRESS-Informationen möchte der Aufstiegs-Torschützenkönig nach der enttäuschenden Saison 2019/20 in die 2. Liga wechseln, um den Tore-Rekord von Sven Demandt (55) zu knacken – nur noch drei Treffer fehlen ihm. Mit dem HSV, Bochum und Nürnberg zeigen mehrere Teams Interesse. Aber: Spielt der FC da überhaupt mit? Heldt sagt: „Es gibt keine Notwendigkeit Simon abzugeben. Es gibt auch kein Angebot. Wir sind mit ihm im exzellenten Austausch. Er fühlt sich sehr wohl hier. Wenn einer aus seiner Sicht zu wenig gespielt hat, macht man sich immer Gedanken.“

Der FC-Manager ergänzt: „Er ist sehr wertvoll für uns, wir werden einen gemeinsamen Weg finden. Alles ist möglich. Wir haben nicht den Drang ihn abgeben zu wollen.“

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Es sei denn, man bekäme bei einem Geschäft einen sinnvollen Gegenwert. So wie im Fall von Robin Hack (21). Der U-Nationalspieler hat in Nürnberg mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und das Interesse aus Köln geweckt.

Dieter Hecking dementiert Angebot des 1. FC Köln für Robin Hack

Obwohl Club-Boss Dieter Hecking es öffentlich dementiert, hat der FC bereits ein konkretes Angebot für den Offensivspieler abgegeben. „Wir können nicht ganz nachvollziehen, warum Herr Hecking diese Aussagen so getroffen hat. Dem Klub liegt für Robin schon seit mehreren Tagen ein konkretes, schriftliches Angebot eines Bundesligisten vor“, sagt Hack-Berater Jens Schöppenthau.

„Robin hat sich beim Club sehr wohlgefühlt, aber er hat schon vor Monaten dem alten Management mitgeteilt, dass er in diesem Sommer den nächsten Schritt in seiner Karriere machen möchte“, fährt Schöppenthau fort und sagt, dass Hecking „gleich an seinem ersten Arbeitstag“ über Hacks Wechselabsichten informiert wurde. Ein Tauschgeschäft könnte die Lösung für alle Parteien sein.

Die drei Fragezeichen im FC-Sturm werden Horst Heldt noch die kommenden Wochen- wenn nicht sogar Monate (das Transferfenster schließt erst im Oktober) beschäftigen.