FC-Boss Heldt wütendMedienschelte statt Selbstkritik: „Man muss das akzeptieren“

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Konnten gegen den VfB Stuttgart nicht zufrieden sein: Sportchef Horst Heldt (l.) und Trainer Markus Gisdol

von Alexander Haubrichs (ach)Martin Zenge (mze)

Köln – Am Samstagnachmittag (20. Februar) schwirrte es wieder durch Müngersdorf: das Abstiegsgespenst! Das schwache 0:1 gegen den VfB Stuttgart hat den 1. FC Köln im Bundesliga-Keller zurückgeworfen. Sportchef Horst Heldt (51) sagt: „Das ist bitter, das gefällt uns nicht, aber wir müssen das schlucken“ – und holte zu einer Brandrede gegen Umfeld und Medien aus. Die Nerven liegen zunehmend blank!

  • 1. FC Köln verpasst gegen VfB Stuttgart wichtigen Schritt zum Klassenerhalt
  • Polster in der Bundesliga auf Platz 17 schmilzt
  • Das sagen Horst Heldt und Markus Gisdol

Polster des 1. FC Köln droht weiter zu schmelzen

Neuer Abstiegs-Alarm am Geißbockheim. Vor zwei Wochen, nach dem Derby-Sieg bei Borussia Mönchengladbach, war der FC noch der große Gewinner im Liga-Keller, hatte satte acht Punkte Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze.

Jetzt sind es nur noch vier und kommende Woche könnte es noch dicker kommen: Während Köln zu Rekordmeister und Tabellenführer FC Bayern München muss (Samstag, 27. Februar, 15.30 Uhr), empfängt der wiedererstarkte Tabellen-17. Mainz den FC Augsburg (Sonntag, 28. Februar, 15.30 Uhr).

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Horst Heldt: „Das wird bis zum Ende gehen“

Heldt hatte schon angekündigt, dass sich Köln nicht auf dem Vorsprung ausruhen kann: „Ich habe letzte Woche ein EXPRESS-Interview gegeben, wo es auch darum ging, ob Mainz und Schalke noch mal herankommen. Ich habe das so beantwortet, wie es nun ist. Nicht, weil es mir gefällt, sondern weil es halt so ist.“

Am Morgen nach der Stuttgart-Pleite zeigte sich Kölns Sportchef extrem dünnhäutig und genervt. Heldt in der Medienrunde: „Man muss auch mal anfangen zu akzeptieren, dass wir Momente wie das Derby haben, aber auch Rückschläge wie in Frankfurt oder gegen Stuttgart. Das wird bis zum Ende gehen – und bis zum Ende heißt auch bis zum Ende. Wir sind nicht am 22. oder 23. Spieltag gerettet. Es gibt Momente, wo man sich ärgert, aber wir können und müssen damit umgehen. Sie müssen sich überlegen, wie Sie das machen. Wir fokussieren uns auf uns.“

Horst Heldt schießt gegen Medien

Als hätte es in den vergangenen Wochen Forderungen nach mehr als dem Klassenerhalt gegeben, schimpfte Heldt weiter: „Ich muss Sie immer wieder abholen und darauf hinweisen, dass wir von nichts anderem reden. Wir sind nicht in der Lage, die Liga zu beherrschen.“

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Enttäuschung nach Abpfiff: Marius Wolf (r.) und Rafael Czichos

Als der EXPRESS-Reporter anschließend seine Frage mit „Es verlangt ja keiner, die Liga zu beherrschen, aber wenn man die Sätze des Trainers nach dem Spiel hört…“ begann, schoss Heldt sofort dazwischen, fiel ihm ins Wort: „Wissen Sie, wenn man Ihre Sätze vor dem Spiel sieht, kann man auch ganz viel diskutieren. Darauf lasse ich mich gar nicht ein, in welche Richtung Sie mit mir reden wollen. Jeder sollte seine Sätze überdenken. Das tun Sie aber genauso wenig wie andere. Die Frage müssen Sie gar nicht zu Ende stellen.“

Und: „Genauso wie Sie kritisieren dürfen, müssen Sie akzeptieren, dass ich mit Ihrer Kritik nichts anfangen kann, weil sie einfach daneben ist. Aus Ihrer Sicht mag das nachvollziehbar sein, aber das interessiert mich nicht, weil ich glaube, mehr Ahnung davon zu haben. Sie begleiten das, das ist legitim und in Ordnung, aber Sie malen sich die Welt, wie Sie wollen.“

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1. FC Köln zeigt gegen VfB Stuttgart bekannte Schwächen

Fest steht trotz aller Ablenkungsmanöver: Die Schwächen, die Köln gegen den VfB offenbarte, waren nicht neu. Kein Selbstvertrauen, keine Ideen im Spiel nach vorne und mal wieder ein Standardgegentor (schon Nummer 15 in dieser Saison).

Heldt: „Es gibt viele Punkte, über die man nörgeln kann, vollkommen richtig, aber wir kämpfen und das werden wir bis zum letzten Spieltag tun müssen. Nicht nur wir. Noch niemand ist durch.“

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Trainer Markus Gisdol (51) sieht es genauso: „Es wird, und das weiß ich aus eigener Erfahrung, in so einem Feld immer bis zum 34. Spieltag knallhart und eng sein. Es wird ein Auf und Ab sein für viele Mannschaften. Die Teams, die zum Schluss am klarsten sind, werden dann auch durchkommen. Du musst einfach sehr stark auf dich achten und deinen Weg gehen und nicht so stark auf die Tabelle schauen.“

Die Abstiegs-Angst der FC-Fans ist mit dem mutlosen Auftritt gegen Stuttgart jedenfalls wieder deutlich gewachsen!