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Bewegendes Interview von FC-NeuzugangLouis Schaub spricht über den Tod seines Vaters

FC-Louis-Schaub-Trainingslager

FC-Neuzugang Louis Schaub ist heiß auf den Saisonstart.

Bad Gögging – Wer auf der Suche nach einem potenziellen neuen FC-Publikumsliebling ist, kommt an ihm nicht vorbei: Louis Schaub, 23 Jahre, Neuzugang von Rapid Wien.

Louis Schaub ist ein Typ Teeniestar

Flink auf den Beinen und im Kopf, mit vielen Ideen. Typ Teenieschwarm, aber schon fest vergeben und Familienvater. Der seinem Vorbild Mario Götze nacheifert.

Und Schaub hat eine bewegende Geschichte.

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Sein Vater, Ex-Eintracht-Frankfurt-Profi Fred, starb 2003 bei einem Autounfall, als Louis acht Jahre alt war.

„Das geht nur, wenn die ganze Familie extrem zusammenhält“, sagt Kölns „Mini-Götze“ im EXPRESS-Interview. „Als Spieler will ich aber meine eigene Geschichte schreiben.“

Louis Schaub, nach elf Jahren bei Rapid Wien wechseln Sie nun mit 23 Jahren in die Zweite Bundesliga. Was hat Sie am FC gereizt?

Die Bundesliga war für mich schon immer ein großes Ziel, ich wollte das unbedingt schaffen, und nun war die Zeit reif. Mein Papa hat ja auch in Deutschland gespielt. Der FC ist ein großer Verein, daher habe ich mich für den Klub entschieden – und das relativ früh.

Letztlich etabliert hat sich Ihr Vater Fred Schaub über den Umweg Zweite Liga. Ein ambitionierter Zweitligist als nächster Schritt Richtung Bundesliga. Ist das der Karriereplan?

Das kann man schon sagen. Das hat ja zuletzt auch mehrfach funktioniert, etwa beim Burgi (Burgstaller, d. Red) oder beim Schöpfi (Schöpf, die Red.). Die haben es über den 1. FC Nürnberg geschafft. So ein Zwischenschritt macht Sinn, um dann reif für die Bundesliga zu sein.

Ein anderes Beispiel ist Kevin Wimmer, der beim FC ebenfalls seinen Durchbruch schaffte. Haben Sie mit ihm über Köln gesprochen?

Ja klar, beim letzten Teamlehrgang hat er mir von Köln und dem FC vorgeschwärmt. Ich habe bisher fast nur das Hotel gesehen. Die Wohnungssuche ist aber schon abgeschlossen. Nach dem zweiten Trainingslager kommen dann meine Freundin und mein Sohn Nino auch nach Köln. Er ist zehn Monate alt und für mich natürlich etwas ganz Besonderes. Die beiden fehlen mir jetzt schon. Ich bin ein Familienmensch.

Sie haben auch noch Familie in Hessen?

Mein Halbbruder, meine Halbschwester und meine Oma leben in der Nähe von Fulda, ich habe als Kind und als Jugendlicher immer die Sommerferien dort verbracht. Der Bezug zu Deutschland war immer da.

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Trotzdem fühlen Sie sich als Österreicher?

Ja, wir sind hingezogen, als ich vier Jahre alt war, etwas außerhalb von Wien, also ruhiger. Da bin ich aufgewachsen, habe auch die Jugendnationalmannschaften durchlaufen.

Dabei brauchte Ihre Familie sicherlich viel Kraft. Ihr Vater starb bei einem Autounfall in Hessen, als Sie acht Jahre alt waren. Sie waren mit im Auto. Wie übersteht man so einen Schicksalsschlag?

Es war schon extrem schwierig. Meine Mama und eigentlich alle haben extrem zusammengehalten. Sie hat auch dafür gesorgt, dass alles weiterging, auch mit dem Fußball hat sie mich immer unterstützt. Man muss die Situation nehmen, wie sie ist. Wir haben das alles dann gut gemacht, alle seine Kinder stehen auf zwei Beinen im Leben.

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War das auch ein Ansporn sportlich in die Fußstapfen zu treten?

Wie gesagt: Ich war acht und habe sicher nicht daran gedacht. Es ist natürlich eine Motivation. Aber auch wenn immer Vergleiche gesucht werden: Mein Vater hat seine Geschichte gehabt. Ich bin auch ein anderer Spielertyp als er und will meine eigene Geschichte schreiben.

Die soll jetzt beim FC weitergehen. Sie kommen zu einem Klub, der einen jähen Absturz hinter sich hat.

Ja, aber es ist schon einiges neu, und man hat schon das Gefühl, dass auch die, die hier waren, das letzte Jahr ad acta gelegt haben. Der Klub will einen Neuanfang schaffen, und da will ich mithelfen.

Auf was freuen Sie sich in der kommenden Zweitliga-Saison?

Hamburg wird sicher ein Highlight, auch auf St. Pauli ist immer gute Stimmung. Ich freue mich aber mehr auf das RheinEnergieStadion und unsere Fans.

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Welche Rolle spielt ein Trainer bei so einer Entscheidung?

Natürlich ist ein Coach wichtig. Man merkt gleich, dass Markus Anfang seine eigenen Ideen hat, und es ist spannend für uns Spieler, das alles kennenzulernen. Sowas bringt einen auch als Spieler weiter.

Sie wechseln zum ersten Mal in Ihrer Profikarriere. Wie wurden sie aufgenommen?

Wir haben schon eine gute Truppe, alle sind offen und es macht Spaß. Es ist wichtig, richtig anzukommen. Das fällt neuen Spielern manchmal schwer. Aber hier hat sich ja in diesem Sommer einiges durchgemischt, vielleicht macht es das ein Stück weit einfacher.

Nach den Abgängen von Yuya Osako und Leo Bittencourt ist Verstärkung in der Kreativabteilung bitter nötig. Was bringen Sie mit?

Über sich selbst zu sprechen ist immer schwer. Ich denke, ich bin ein technisch guter Spieler, will meine Mitspieler gut einsetzen und im letzten Drittel entscheidende Sachen machen - dazu gehören natürlich auch Tore.

Man kann lesen, dass Mario Götze dabei ein Vorbild sein soll. Was macht ihn so besonders?

Er hat ein unglaublich gutes Auge, wie er seine Nebenspieler einsetzt, das ist schon wahnsinnig gut. Auch wenn seine Leistung zuletzt eher kritisch bewertet wurde, sieht man immer wieder, was er kann. Da kann man sich schon eine ganze Menge abschauen.

Deshalb auch das Faible für die Bayern, bei denen Götze lange spielte?

Zum Teil. Sie haben gerade unter Pep Guardiola einen unglaublichen Fußball gespielt. Das war schon vom Allerfeinsten. Aber jetzt zählt für mich erstmal nur der FC!