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„Zahlen schlimmer als 2012“Heldt-Nachfolger kämpfen ums Überleben des 1. FC Köln

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Interims-Sportchef Jörg Jakobs (rechts) mit dem Präsident des 1. FC Köln, Werner Wolf, und dessen Vize Carsten Wettich bei einem Jugendspiel am 20. Februar.

Köln – Der 1. FC Köln am Tag eins nach der Entlassung von Sportchef Horst Heldt (51). Am Geißbockheim standen am Montag, 31. Mai, die FC-Bosse Rede und Antwort, wie die Zukunft des Klubs aussehen soll. Es fielen dramatische Worte. „Die Zahlen sind schlechter als 2012“, gestand Präsident Werner Wolf (64) die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der sportlichen Misswirtschaft.

  • Interims-Lösung mit Jörg Jakobs und Thomas Kessler auf eine Saison angelegt
  • Finanzchef Alexander Wehrle hofft auf schnelle Nachfolgeregelung
  • Präsident Wolf zur Heldt-Entlassung: „Entwicklung war nicht zufriedenstellend.“

Vor der größten Herausforderung steht dabei Interims-Sportchef Jörg Jakobs (50): „Die Situation ist ähnlich schwierig. Aber ich scheue mich nicht, sie anzunehmen.“ Vize-Präsident Eckhard Sauren (49) machte deutlich: „Es geht in den nächsten beiden Jahren nur darum, irgendwie in der Bundesliga zu bleiben. Das werden harte zwei Jahre.“

Vorstand des 1. FC Köln begründet Entlassung von Horst Heldt

Es ging um die Gründe für die Entlassung von Horst Heldt, die eigene Mitschuld, aber auch der Blick in die Zukunft, als der 1. FC Köln am Montagmorgen die sportliche Neuausrichtung skizzierte. Und auch wenn Alexander Wehrle (46) betonte, dass er „die Entscheidung des Vorstands sehr bedauerlich findet“, wollen mit Blick auf die Zukunft alle an einem Strang ziehen. Denn der 1. FC Köln, das wurde deutlich, kämpft ums nackte Überleben!

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Heldt-Entlassung beim 1. FC Köln: „Unterm Strich hat es nicht gereicht“

Werner Wolf startete mit einer Einordnung der Heldt-Entlassung: „Wir haben uns von Horst Heldt getrennt. Wir sind ihm sehr dankbar, dass er in einer schwierigen Situation Verantwortung übernommen hat. Wir haben einen Strich drunter gezogen und festgestellt, dass uns die Kader-Zusammenstellung und die sportlichen Ergebnisse nicht gereicht haben."

Trotz finanzieller Investitionen konnte der 1. FC Köln erst über den Umweg Relegation den Klassenerhalt sichern. Eine Zitterpartie, die künftig möglichst verhindert werden soll, wie Eckhard Sauren betonte: „Wir arbeiten seit Monaten im Krisenmodus. Corona hat uns vor massive Aufgaben gestellt, das war und bleibt sehr intensiv. Die nächsten zwei Jahre wollen wir uns in der Bundesliga etablieren. Die Zielsetzung für die nächsten zwei Jahre heißt: Klassenerhalt. Es ist in Köln wichtig, dass wir das jetzt schon klarmachen. Es stehen uns zwei ganz harte Jahre bevor."

Jörg Jakobs räumte 2012 schon mal den Kader auf

Wie hart, das machte Präsident Wolf deutlich, als er betonte, dass die Zahlen „schlechter als 2012 sind.“ Damals stieg der 1. FC Köln aus der Bundesliga ab, hatte ein negatives Eigenkapital von über 30 Millionen Euro und einen sündhaft teuren Kader. Den musste Jörg Jakobs mit über 30 Transferbewegungen aufräumen.

Nun soll er als Interims-Sportchef Ähnliches vollbringen. „Es ist vergleichbar mit 2012. Wir müssen in einer schwierigen Gemengelage versuchen, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Es ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Es schreckt mich aber nicht ab. Wir haben jetzt die Chance, ein Fundament zu bilden, auf das wir langfristig aufbauen können. Die nächste Aufgabe ist das Transferfenster."

Und auch wenn seine Rolle auf ein Jahr ausgelegt ist, hofft er auf eine schnellere Lösung. „Der Begriff ‚interim‘ steht nicht ohne Grund drüber. Ich sehe mich nicht langfristig in der Rolle“, sagt der Vorstandsberater. 2013 folgte ihm Jörg Schmadtke aus Hannover, nachdem Jakobs Peter Stöger als Trainer gefunden hatte, rückte er ins zweite Glied.

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Jetzt wird er den Kontakt zu Trainer Steffen Baumgart (49) suchen und mit ihm die weiteren Schritte besprechen. „Der Trainer ist die zentrale Figur, wir müssen klären, welche Vorstellungen er hat“, sagt Jakobs, der nebenberuflich weiter an der Sporthochschule Köln lehrt.

Sportchef-Suche beim 1. FC Köln nach dem Transfer-Sommer

Wie 2012 arbeitet er wieder mit Alexander Wehrle (46) zusammen. Der sagt aber auch: „Als alleiniger Geschäftführer zu fungieren ist nicht sinnvoll auf Dauer.“ Deshalb dürfte nach der Transferperiode die Nachfolgesuche starten.

Eckhard Sauren: „Der Markt ist überschaubar. Es ist wichtig, dass wir langfristig die richtige Entscheidung treffen. Wir haben nun genügend Zeit, den Markt zu sondieren und einen Nachfolger zu finden."

Auf Jakobs wartet wieder eine Riesen-FC-Aufgabe, zur Seite steht ihm Thomas Kessler (35). „Ich habe in der Management-Ausbildung tolle Einblicke erhalten. Ich werde mit Lukas Berg die Leitung der Lizenspieler-Abteilung übernehmen. Die Aufgabe ist für ein Jahr ausgelegt, ich bin schon sehr heiß drauf. Von mir aus könnte die Vorbereitung nächste Woche losgehen."

Doch er muss sich bis Anfang Juli gedulden. Und bis dahin hat der 1. FC Köln noch einige Hausaufgaben zu erledigen…