München – Diese Kritik hat gesessen. Mehmet Scholl (50) ist als Mann der klaren und vor allem kritischen Worte bekannt. Nach „Laptop-Trainern“ und Joshua Kimmich (26) bekommt jetzt sein eigener Sohn Lucas (24) ordentlich sein Fett weg.

• Mehmet Scholl kritisiert Karriere von Sohn Lucas
• Lucas Scholl spielt derzeit in Österreichs zweiter Liga
• Mehmet Scholl sieht Defizite im mentalen Bereich

Mit Blick auf die Karriere des Mittelfeldspielers, der inzwischen in der zweiten österreichischen Liga beim SV Horn spielt, nahm Scholl kein Blatt vor den Mund und fällte ein vernichtendes Urteil.

Mehmet Scholl über Karriere seines Sohnes: „Da ist der Lucas bei 30 Prozent“

In der Saison 2008/2009 trainierte Scholl seinen Sohn in der U13 von Bayern München noch für ein Jahr selbst, rückblickend sei das „sein bestes Jahr als Fußballer“ gewesen, erinnerte sich der 50-Jährige im „Bild“-Podcast „Phrasenmäher“.

Zwar schaffte es sein Spross 2014 zweimal in der Bundesliga unter Trainer Pep Guardiola (50) auf die Bayern-Bank, doch auf dem Rasen machte Lucas Scholl anschließend kaum noch auf sich aufmerksam.

Mit fehlendem Talent habe das allerdings nichts zu tun, ist sich sein Vater sicher. „Was kann er technisch, taktisch, wie stoppt er, wie passt er, wie dribbelt er, wie verhält er sich? Da ist der Lucas bei 100 Prozent, das ist erfüllt“, gibt er sich überzeugt.

Deutlich geringer ausgeprägt seien die Qualitäten seines Sohnes allerdings in den beiden anderen entscheidenden Kategorien. Zu groß die Defizite im physischen und charakterlichen Bereich: „Wie reagiert ein Spieler, wenn es eng wird? Wird er besser, lehnt er sich auf, legt er eine Schippe drauf oder bricht er weg? Und da ist der Lucas bei 30 Prozent.“

Mehmet Scholl sieht wichtige Defizite bei Sohn Lucas

Für Mehmet Scholl ist klar: An diesem entscheidenden Punkt verspielte Lucas seine Chance auf eine Karriere in der Bundesliga: „Wenn du die dritte Kategorie nicht erfüllst, ist scheiße. Wenn du die zweite nicht hundertprozentig erfüllst, ist scheiße. Und die erste - da gibt es viele.“

Eine Chance, dass Lucas es doch noch in höhere Gefilde schafft, sieht der frühere Bayern-Star daher kaum noch. „Du bist ein verhinderter Multi-Millionär“, halte er seinem Sohn in offenen Gesprächen vor.

Mehmet Scholls Sohn Lucas kämpft in Österreich gegen den Abstieg

Als Vater habe er über Jahre versucht, Lucas in der Erziehung das nötigte Rüstzeug zum erfolgreichen Fußballprofi zu vermitteln – erfolglos. „Er sucht trotzdem einen anderen Weg – dann bin ich irgendwann ausgestiegen“, erinnert er sich der frühere Nationalspieler.

Während er selbst mit 24 Jahren bereits zwei Spielzeiten als Stammspieler beim Rekordmeister und die ersten Länderspiele hinter sich hatte, kämpft Lucas im gleichen Alter in Österreich mit dem SV Horn gegen den Abstieg in die dritte Liga.

Nach holprigem Saisonstart inzwischen zwar als Stammspieler, allerdings ohne allzu große Aussichten, seinen schärfsten Kritiker doch noch Lügen zu strafen. (bc)