Ein Feierabendbierchen nach einem langen Arbeitstag, ein Glas Wein zum Abendessen oder ein Cocktail-Abend mit Freunden und Freundinnen. Pro Kopf der Bevölkerung werden im Durchschnitt jährlich rund zehn Liter reiner Alkohol konsumiert. Die Substanz gilt für viele als Genussmittel. Wird der Konsum jedoch zu einer Regelmäßigkeit und wird das Rauschmittel in zu hohen Mengen konsumiert, so kann dieses fatale Folgen haben.

Laut Bundesministerium für Gesundheit konsumieren rund 7,9 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland die Droge sogar in gesundheitlich riskanter Form. Doch was genau bedeutet das und wie viel Alkohol verträgt ein Mensch überhaupt? Schließlich ist nicht ausgeschlossen, dass ein schwerer Alkoholrausch auch tödlich enden kann. 

Was genau macht Alkohol mit dem Körper?

Doch bevor geklärt werden kann, wie viel Alkohol ein menschlicher Körper überhaupt verträgt, lohnt es sich, erst einmal zu verstehen, was die Substanz im Körper überhaupt auslöst. Ins Blut gelangt Alkohol hauptsächlich über die Schleimhaut des Dünndarms. Innerhalb weniger Minuten verteilt sich die Droge im gesamten Blutkreislauf. Die maximale Blutalkoholkonzentration wird etwa 45 bis 75 Minuten nach der Aufnahme erreicht.

Es gibt jedoch verschiedene Faktoren, welche die Aufnahme vom Alkohol im Körper beeinflussen. Hat eine Person zum Beispiel nur wenig gegessen, so gelangt die Substanz schneller in den Blutkreislauf. Auch Kohlensäure innerhalb eines alkoholischen Getränks kann die Aufnahme im Körper beschleunigen. Hinzu kommen Medikamente, welche die Konzentration von Alkohol im Blut erhöhen.

Doch wie baut sich der Alkohol wieder ab? Über 90 Prozent des Alkohols baut die Leber ab. Nur ein geringer Teil der Substanz gelangt beispielsweise über die Atemwege oder die Haut wieder nach außen. Prinzipiell wird davon ausgegangen, dass Frauen durchschnittlich circa 0,13 und Männer rund 0,15 Promille pro Stunde abbauen.

Wie viel Alkohol vertragen wir?

Sollte trotz vorhandener Risiken doch zum Alkohol gegriffen werden, gilt wie so oft auch hier: Die Dosis macht das Gift. Doch wie viel Promille kann ein menschlicher Körper überhaupt aushalten und welche Menge kann sogar tödlich sein? Dabei können verschiedene Stufen unterteilt werden:

• Bis 0,2 Promille: Bei Menschen, die nur selten Alkohol trinken, kann hier bereits eine leichte enthemmende Wirkung eintreten
• Ab 0,2 Promille: verlangsamte Reaktionen sowie erhöhte Risikobereitschaft
• Ab 0,3 Promille: erste Einschränkung des Sehfeldes
• Ab 0,5 Promille: verminderte Konzentrationsfähigkeit sowie erhöhte Reizbarkeit
• Ab 0,8 Promille: erste Gleichgewichtsstörungen, deutliche Enthemmung sowie Euphorie
• Ab 1,0 Promille: deutliche Sprachstörungen
• Ab 1,5 Promille: Schwere Koordinationsstörungen sowie Realitätsverkennung
• Ab 2,5 Promille: Bewusstseinstrübungen sowie doppeltes Sehen
• Ab 3 Promille: Bewusstlosigkeit bis hin zu Koma
• Ab 3,5 Promille: Gefahr einer Lähmung des Atemzentrums und somit Lebensgefahr

Experten und Expertinnen sprechen bei einem Wert von 5 Promille letztendlich von einer tödlichen Dosis. Dennoch können die Symptome der einzelnen Stadien je nach Körperbeschaffenheit von Mensch zu Mensch verschieden sein. Doch nicht nur der besonders hohe Promillewert kann tödlich enden. Auch Umweltfaktoren wie etwa, wenn Erbrochenes in die Lunge gerät und zum Ersticken führt, kann gefährlich sein und bereits bei einer geringeren Promillezahl eintreffen.

Welche Schäden kann Alkohol im menschlichen Körper verursachen?

Dadurch, dass die Leber im Körper am meisten dafür verantwortlich ist, den zugeführten Alkohol wieder abzubauen, leidet diese auch am meisten. Ab 40 Gramm Alkohol pro Tag, das entspricht zwei halben Bier oder zwei Vierteln Wein, ist es bereits wahrscheinlich, dass die Leber langfristig Schäden aufweist. Bei Frauen genügt bereits die Hälfte. Das Endstadium eines Leberschadens heißt dann: Leberzirrhose.

Auch die Bauchspeicheldrüse reagiert besonders sensibel auf Alkohol im Körper. Diese kann sich bei jahrelangem und regelmäßigem Konsum entzünden. Starke Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Erbrechen sind typische Zeichen einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung. Tödliche Verläufe sind auch hier keine Seltenheit.

Auch das Nervensystem kann durch vermehrten Alkoholkonsum Schäden davontragen. Das Zellgift lässt nämlich Neuronen sterben. Die Folge: Das Gehirn schrumpft! Symptome wie Sprachstörungen, sinkende Kritikfähigkeit, Gefühlsschwankungen aber auch Konzentrationsschwierigkeiten können weitere Ursachen durch erhöhten Alkoholkonsum sein. 

Nicht zu vergessen sind weitere Risiken in Sachen Herz und Herzrhythmus. Alkohol erhöht nämlich den Blutdruck, welcher sich negativ auf das Herz auswirken kann. Herzrhythmusstörungen und Herzrasen sind häufig die Folge eines Alkoholexzesses. Auch diese können lebensbedrohlich sein. 

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Um schwerwiegende Folge zu vermeiden, gilt daher: Genuss in Maßen. Doch was bedeutet das? Laut Experten und Expertinnen wird empfohlen, für einen gesunden erwachsenen Mann den durchschnittlichen Wert von 24 Gramm Alkohol am Tag nicht zu überschreiten. Das entspricht etwa zwei Gläsern Wein oder Bier. 

Bei Frauen ist es ein bisschen anders. Da sie in der Regel kleiner sind und weniger wiegen als ein durchschnittlicher Mann, wird eine geringere Menge empfohlen: Circa 12 Gramm Alkohol, also ein Glas Bier oder Wein gelten als maßvoller Genuss. In beiden Fällen sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Alkoholkonsum nicht täglich stattfindet.

Bei den Angaben handelt es sich lediglich um Mengen, die noch unter die Kategorie von „Alkohol als Genussmittel“ fallen. Wie viel Gramm Alkohol jedoch genau „empfehlenswert“ sind, kann durch die individuelle Konstitution und Vorerkrankungen sowie Unverträglichkeiten von Person zu Person abweichen. Deshalb gilt: Kenne deine Grenzen. (js)