Feuerwehrmann totgeprügeltSpektakuläre Wende nach brutalem Angriff in Augsburg

5F9F10003F0644F5

Am Königsplatz in Augsburg brennen Kerzen und liegen Blumen. Hier starb der Feuerwehrmann.

von Dorothea Köhler (dok)

Augsburg – Spektakuläre Wende im Fall des getöteten Feuerwehrmannes von Augsburg. Drei Wochen nach der tödlichen Attacke müssen sechs Verdächtige, die kurz vor Weihnachten freigelassen worden waren, wieder in Haft.

Das berichtet die „Augsburger Allgemeine“ am Freitag (27.12.2019) unter Berufung auf mehrere Anwälte der Betroffenen.

Tödliche Attacke: Staatsanwaltschaft Augsburg spricht von Beihilfe zum Totschlag

Die Staatsanwaltschaft wirft den jungen Männern demnach Beihilfe zum Totschlag vor. Die Jugendkammer des Landegerichts hatte die Haftbefehle gegen die sechs jungen Männer am vergangenen Montag aufgehoben. Nur der 17-jährige Hauptverdächtige blieb weiter in Untersuchungshaft. Ihm werden Totschlag und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Der 49-jährige Feuerwehrmann war Anfang Dezember nach einem privaten Weihnachtsmarktbesuch mit seiner Frau und einem befreundeten Paar am Freitagabend (06.12.2019) erschlagen worden. Auch der Mann des anderen Paars erlitt durch Schläge ins Gesicht schwere Verletzungen.

Toter Feuerwehrmann von Augsburg: Polizei identifiziert Verdächtige

Die Polizei hatte zuletzt den siebten und letzten Verdächtigen identifiziert und verhaftet. Das bestätigte das Polizeipräsidium Schwaben-Nord am Montagmorgen dem „Bayerischen Rundfunk”.  Zuvor wurden die anderen sechs Personen gefasst. Ein 19-Jähriger soll sich der Polizei freiwillig gestellt haben.

Tödliche Attacke in Augsburg: Gruppe war geflüchtet

Der Haupttäter und ein mutmaßlicher Mittäter waren bereits zuvor festgenommen worden, teilte das bayerische Innenministerium mit. Die jungen Männer stehen in dringendem Verdacht, der tödlichen Attacke auf einen 49-Jährigen beteiligt gewesen zu sein. Nach der Tat war die insgesamt siebenköpfige Gruppe geflüchtet.

Feuerwehrmann in Augsburg erschlagen: Zwei Jugendliche festgenommen

Bei dem mutmaßlichen Haupttäter handelt es sich nach Angaben des Innenministeriums um einen in Augsburg geborenen 17-Jährigen. Der zweite Festgenommene ist ebenfalls in Augsburg geboren, 17 Jahre alt. Die Ermittlungen zu den weiteren Gruppenmitgliedern laufen weiter, wie es hieß.

Es ist ein erschreckender Fall, der in der Vorweihnachtszeit bei vielen Menschen für Angst und Verunsicherung sorgte.

Der 49-Jährige war nach Polizeiermittlungen am Freitagabend  bei einem Streit mit einer Gruppe von jungen Männern angegriffen und getötet worden. Zusammen mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar war das spätere Opfer in der Innenstadt unterwegs, als sie auf die Gruppe stießen.

Mann in Augsburg getötet: Berufsfeuerwehrmann wird Opfer blutiger Gewalttat

Laut „Augsburger Allgemeine“ sei der bayrische Berufsfeuerwehrmann „am Königsplatz niedergeschlagen worden und kurz darauf im Rettungswagen gestorben“. Ein Gruppenmitglied habe das Opfer so geprügelt, dass es zu Boden ging.

Auch der einzige männliche Begleiter des Feuerwehrmannes erlitt schwere Verletzungen bei der gewalttätigen Auseinandersetzung. Die beiden Frauen blieben unverletzt.

Lesen Sie auch: Kleinkind auf Weihnachtsmarkt in Luxemburg erschlagen

Als der Notarzt eintraf, habe der Feuerwehrmann noch am Boden gelegen. Jeder Reanimationsversuch blieb am Ende erfolglos. Das Opfer starb gegen 23.30 Uhr. Nach Angaben der „Augsburger Allgemeinen“ hinterlässt der Feuerwehrmann neben seiner Frau auch seine 19-jährige Tochter.

Augsburg: Tatverdächtige festgenommen – Frau nicht vernehmungsfähig

Die Ehefrau des Brandispektors stehe noch unter Schock: „Die Frau konnte wegen ihres psychischen Zustandes bisher noch nicht vernommen werden“, sagte ein Polizeisprecher. Die 20-köpfige Ermittlungsgruppe setzt jetzt insbesondere auf die Auswertung von Bild- und Videomaterial.

Gewalttat in Augsburg: Bewegender Facebook-Post von Bürgermeister

Ganz Augsburg zeigte sich entsetzt über die grauenhafte Tat. Auf Facebook meldete sich auch Kurt Gribl mit einem bewegenden Posting zu Wort. Er ist seit dem Jahr 2008 Oberbürgermeister der Stadt Augsburg.

Gribl zeigte sich sehr emotional: „Die Gewalttat ist bestürzend und macht fassungslos. Unser aller Mitgefühl gehört den Hinterbliebenen des Verstorbenen.“

Am Sonntagmorgen (09.12.2019) versammelten sich Mitglieder der Berufsfeuerwehr Augsburg am Königsplatz – dem Tatort. Laut „Augsburger Allgemeine“ waren etwa 100 Feuerwehrleute gekommen. Sie gedachten schweigend  ihrem toten Kameraden, brachten Blumen und Kerzen. Auch ein Kranz wurde niedergelegt.

Die Männer und Frauen standen im Kreis und nahmen Abschied. (dpa/dok/sp)