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Kölner Taxi-KriegFahrer machen Jagd auf Uber-Leute – Polizei ermittelt

Taxi_Protest_gegen_Uber_Plakat

Am Taxistand am Flughafen Düsseldorf protestierten Taxi-Fahrer gegen Uber.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Der Hass gegen Uber-Fahrer in Köln hat eine neue Dimension erreicht. Allein letzte Woche haben Chauffeure des amerikanischen Dienstleisters drei Strafanzeigen bei der Polizei Köln erstattet. Die Fahrer berichten von Körperverletzung, Nachstellungen, Bedrohungen und organisierter Geschäftsschädigung durch Fehlbuchungen. Die Anzeigen richten sich in allen Fällen gegen Fahrer des Kölner Taxi Ruf, der die Vorwürfe zurückweist.

Nachdem mehrere Autos von Uber-Fahrern beschädigt worden waren (hier nachlesen), hat der Kölner Taxi-Krieg eine neue Stufe der Eskalation erreicht.

Kölner Taxi-Fahrer spielen „Uber Hunter“

In einem Fall bietet ein Taxi-Fahrer „150 Euro Bonus“ für das Demolieren eines Uber-Wagens. Diese Information geht aus einem Whatsapp-Chat von Taxi Ruf-Fahrern hervor, der EXPRESS vorliegt.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Auch wird eine Art Spiel mit dem Namen „Uber Hunter“ (auf deutsch: Uber-Jäger) vorgeschlagen, bei dem Punkte vergeben werden sollen. Etwa 100 Punkte, „wenn Uber-Fahrer geschlagen werden“.

Taxi-Vorstand gibt Anleitung für Fehlbuchungen

Auch wird von einem Taxi Ruf-Vorstandsmitglied dazu aufgerufen, Taxi-Fahrer sollten Gruppen bilden, um Fehlbuchungen für Uber-Fahrer zu generieren. Eine genaue Anleitung für diese Masche gibt es in der Whatsapp-Gruppe der Taxi-Fahrer.

Uber-Fahrer soll über 1000 Euro zahlen

Mit Absprachen wollen Taxi-Fahrer Verstöße gegen die Rückkehrpflicht dokumentieren. Sie bestellen eine Fahrt und stornieren sie, wenn der Uber-Wagen sich nähert. Sofort bucht ein anderer Fahrer eine weitere Fahrt in der Nähe und storniert sie ebenfalls. Beide machen ein Foto des Uber-Wagens, um einen vermeintlichen Verstoß zu dokumentieren.

EXPRESS ist ein Fall bekannt, bei dem ein Uber-Fahrer wegen solch eines Verstoßes schon Post vom Anwalt bekommen hat und einen Betrag von über 1000 Euro zahlen soll.

Zülpicher Straße: Uber-Fahrer geschlagen

In einem anderen Fall berichtet ein Uber-Fahrer (24) von einem gewalttätigen Angriff. Am Morgen des 26. April sei es zu einem Angriff an der Zülpicher Straße gekommen. „Ein Taxi-Fahrer hat mich bemerkt, als ich einen Kunden abholen wollte. Er hat sein Handy in mein Gesicht gehalten. Ich habe seine Hand weggedrückt und sein Telefon ist hingefallen. Ich habe es aufgehoben und er hat mich mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen und beschimpft. Dann kam die Polizei und hat ihn festgehalten“, schildert er. Den Kunden habe er stehenlassen müssen, weil er ins Krankenhaus musste.

Das sagt der Taxi Ruf Köln

EXPRESS fragte beim Taxi Ruf Köln nach. Vorstand Aleksandar Dragicevic sagt: „Es ist unmöglich für uns, alles zu verfolgen. Wir haben viele Gruppen. Wir haben dazu aufgerufen, dass unsere Kollegen Verstöße dokumentieren. Etwa mit Fotos mit Zeit- und Ortsangaben, die vor juristisch verwertbar sind. Wir sind erfahren in der Bekämpfung von unlauterem Wettbewerb.“

Taxi-Chef Dragicevic: „Das war nur als Witz gemeint"

Dass Kollegen zu Gewalt aufrufen oder gar Geld für Angriffe anbieten sollen, findet er unrealistisch. „Genau davor warnen wir. Wir sind gegen jede Form der Gewalt. Das mit dem Geld war nur als ein lustiger Witz gemeint. Da wird etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Dass ein Vorstandskollege das machen soll, glaube ich nicht. So blöd ist niemand.“

Und weiter: „Wir freuen uns über jede Anzeige. Es wird immer eine Gegenanzeige folgen.“ Der Kölner Taxi-Krieg wird die Behörden also noch eine Weile beschäftigen.