Autohaus DirkesKölner zahlt 15.000 Euro für Auto, das nicht kommt – Kunden gereizt

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Die Dirkes-Opfer bei der Demo an der Dirkes-Zentrale in Ehrenfeld

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Viele Kunden des insolventen Kölner Autohauses Dirkes fühlen sich betrogen. So auch Rentner Heinz Rütten (64), der im April in der Filiale in Ehrenfeld ein Auto für 15.000 Euro gekauft hat. Doch den Mitsubishi ASX hat er nicht bekommen. Die Chancen, dass er den Wagen jemals bekommt, stehen schlecht. Auch sein Geld wird er wohl niemals zurückbekommen. Der Grund: Das traditionsreiche Autohaus hat Insolvenz angemeldet. Ihrem Frust machten die Dirkes-Opfer jetzt bei einer Demo Luft.

Dirkes-Insolvenz: Demo an Kölner Filiale

Heinz Rütten steht mit anderen Dirkes-Opfern vor der Dirkes-Filiale in Ehrenfeld. Sie halten ein Banner hoch. Darauf steht: „Perez, wo ist unser Geld?“ Mit Perez ist Frank Perez, der Geschäftsführer der Dirkes-Gruppe, gemeint. Eine Frau trägt eine Warnweste. „Die Schande der Branche. Dirkes. Meine 12.680 Euro futsch. Pfui“, hat sie darauf geschrieben.

Dirkes-Opfer organisieren sich in Facebook-Gruppe

Heinz Rütten sieht die anderen Dirkes-Opfer das erste Mal. Über 300 Personen haben sich auf Facebook in der Gruppe „Dirkes Opfer“ organisiert. Da berichten alle von den Summen, die sie für ein Auto bezahlt haben, das sie nie bekommen haben.

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Das Autohaus, das 1920 an der Körnerstraße gegründet worden war, meldete am 1. August Insolvenz an. Aktuell kümmert sich ein Insolvenzverwalter um das Unternehmen.

Dirkes-Opfer Heinz Rütten: „Die Verantwortlichen sollen zur Rechenschaft gezogen werden“

„Die Verantwortlichen sollen zur Rechenschaft gezogen werden“, fordert Heinz Rütten. „Das ist schon hart, was Dirkes abgezogen hat. Als ich das Auto gekauft habe, stand es auf dem Hof und hatte eine Tageszulassung. Ich verstehe nicht, warum ich das Auto nicht bekommen habe“, klagt er. 

Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen Autohaus Dirkes

Nach Rücksprache mit seinem Anwalt habe er kaum noch Hoffnung, jemals etwas zu erhalten. So hat er, wie andere auch, Anzeige wegen Betrug erstattet. Er begrüßt auch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln, die ein Verfahren wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung gegen die Geschäftsführung eröffnet hat.

Nach Dirkes-Insolvenz: Hersteller bietet Opfern Hilfe an

Ein Trost nach den ganzen Hiobsbotschaften ist für Heinz Rütten und die anderen Dirkes-Opfer, dass sich jetzt jemand bei ihnen gemeldet hat. „Wir haben auch die Autohersteller um Hilfe gebeten. Mitsubishi hat uns am Sonntag kontaktiert und Hilfe angeboten. Von den anderen haben wir bis heute nichts gehört.“