Düsseldorfer Koch-LegendeRollt hier der Schnitzel-Poldi zum Comeback?

2019_08_22_Poldi_003

Mit 89 Jahren noch jung genug für einen heißen Ofen - und vielleicht ein Comeback: Leopold Wagner alias „Schnitzel-Poldi“.

Düsseldorf – Ohne „heißen Ofen“ geht es bei ihm nicht. Noch kein Jahr ist es her, dass der Wiener Fleischermeister Poldi (89) den Schnitzelklopfer an den Nagel gehängt hat. Jetzt rollt er ziemlich spektakulär durch die Stadt.

Seit dem „Schnitzel-Aus“  vermissen die Düsseldorfer   das Lokal auf der Kaiserstraße mit den österreichischen Spezialitäten.

Poldis Schnitzel werden schmerzlich vermisst

Vor allem den riesigen, butterweichen Wiener Schnitzel, die Leopold Wagner für seine Gäste höchstpersönlich klopfte, briet und mit typischem Wiener Schmäh an den Tisch brachte, weint die große Fangemeinde nach. „Braun wie eine Violine müssen sie sein“, sagte Poldi über seine berühmten Schnitzel.

Die sind seit Ende Oktober letzten Jahres in Düsseldorf ausgestorben. Nach jahrzehntelangem Schnitzelklopfen machte Poldi den Herd aus, ging in den wohlverdienten Ruhestand.  Leopold Wagner ist jetzt offiziell „Privatier“, wie das Rentnerdasein in seiner österreichischen Heimat heißt.

Sein neuer „Ofen“ hat drei Räder

Aber Poldi wäre nicht Poldi, wenn er lange ohne „Ofen“ auskommen würde. Seit kurzem kommt der rüstige Wiener auf einem E-Trike daher. Hörst, des is a Waahnsinn: Wenn der Schnitzelkönig Leopold mit wehendem, schlohweißen Haar über die Königsallee saust, drehen sich die Hälse der Passanten.

„Ich habe das Gefährt gegen mein Auto getauscht“, sagt Poldi. „Es macht bei diesem Verkehr keinen Spaß mehr, durch die Stadt zu fahren. Deshalb habe ich meinen Führerschein abgegeben.“

Schnitzel-Poldi hat jetzt einen Feuerstuhl

Seinen schicken Mercedes-Sportwagen hat der Fleischermeister verkauft. Stattdessen ist er auf dem E-Mobil unterwegs. „Das macht mir riesig Spaß“, sagt der Metzgermeister. „Fährt zwar nur Tempo 25, bringt mich aber überall hin. Und fesch ist der »Feuerstuhl«  auch.“

Das ist der Leopold trotz seines hohen Alters auch noch.  Kommt deshalb jetzt der Rücktritt vom Rücktritt? Leopold Wagner: „Na Servus, ich mag kein Privatier mehr sein“, sagt Poldi. „Man hängt da ja nur rum wie ein alter Sack. Ich will wieder einen Laden haben.“

Kommt Schnitzel-Poldi mit 89 zurück an den Herd?

Getreu seines Mottos „Fleisch is my life“ kann es der Schnitzel-Poldi einfach nicht lassen. Selbst am Herd zu stehen, traut er sich allerdings nicht mehr zu. Leopold Wagner: „Aber ich würde  einen Koch ausbilden und ihn in alle meine Geheimnisse einweihen. Wie man perfekte Schnitzel, Gabelkraut und andere österreichische Spezialitäten macht. Ich suche deswegen ein Lokal, vielleicht auch einen Betrieb, bei dem ich miteinsteigen kann.“

Gibt es demnächst vielleicht doch wieder Poldi-Schnitzel?