Pascha-InsolvenzJetzt ist klar, wie es mit Kölns größtem Bordell weiter geht

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Tote Hose im Pascha: Das Kölner Großbordell, aufgenommen im März 2020, ist wegen Corona seit Monaten geschlossen.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Es waren gut gemeinte Pläne, die einige Damen und Herren aus der Kölner Politik in den vergangenen Wochen bezüglich des insolventen Pascha hegten. Doch hinter den Kulissen wurde längst um das Hochhaus gepokert. Es gab mehrere interessierte Käufer, doch nun ist der Deal vollzogen - und das Hochhaus bleibt ein Puff.

  • Insolventes Kölner Großbordell Pascha wurde verkauft.
  • Pläne, Obdachlose dort unterzubringen, sind gescheitert.
  • Blaues Hochhaus in Köln bleibt ein Puff.

Es war ein eindringlicher Appell von Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter an Stadt und Politik, als er vor wenigen Tagen vor dem Bordell Pascha in seinem Sonntagswort bat: „Wir haben 600 Menschen, die auf den Kölner Straßen leben. Hier könnte man in den 140 Zimmern Obdachlose unterbringen. Das Pascha wäre eine echte Perspektive.“

Insolvesntes Kölner Großbordell Pascha wurde verkauft

Was Mörtter aber zu diesem Zeitpunkt nicht wissen konnte: Das insolvente Großbordell hat seinen Besitzer gewechselt. Die „Timoste Appartementhotel Schildbach KG“ hat das Pascha am 19. Februar 2021 offiziell verkauft. Das geht auch aus dem Handelsregisterauszug hervor, der veröffentlicht wurde.

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Kölner Bordell Pascha verkauft: Neue Besitzer wollen im Hintergrund bleiben

Die neuen Besitzer wollen aber offensichtlich nicht bekannt werden. Sie haben einen Geschäftsführer benannt, der derzeit noch zu dem Kauf schweigt.

Wie EXPRESS aus Justizkreisen erfuhr, soll der Unternehmensberater stellvertretend für diverse Geldgeber auftreten, die im Hintergrund bleiben möchten.

Was sicher ist: Aus dem Haus wird kein Obdachlosen-Heim. Michael Paetzold von der Kölner SPD-Ratsfraktion hatte dafür plädiert, das Haus notfalls zu beschlagnahmen, um dort Obdachlose wegen der Kälte unterzubringen. Kurz darauf machte sich auch Elfi Scho-Antwerpes vor dem Pascha in einem Interview ebenfalls für diesen Plan stark.

Kölner Politiker wollten Obdachlose in insolventem Großbordell Pascha unterbringen

„Wir sind mehr als verwundert, dass so eine öffentliche Diskussion entsteht und mit uns nicht einmal vorab gesprochen wurde“, hieß es aus dem Pascha. Daher sei man sicher, dass es sich bei dem Vorstoß der SPD nur um Wahlkampf gehandelt habe.

Auf EXPRESS-Anfrage hieß es von der Stadt Köln zur Zukunft des Großbordells: „Die Verwaltung strebt an, die heutige Gebietsprägung auch zukünftig so zu erhalten, dass in diesem Gebiet Gewerbebetriebe und Vergnügungsstätten angesiedelt werden können.“

Großbordell Pascha in Köln verkauft: Bleibt der Name bestehen?

Ob das größte europäische Bordell zukünftig weiter unter dem Namen „Pascha“ firmieren wird, ist noch unklar. Dazu müssten die neuen Besitzer Lizenzgebühren an den Markennamen-Inhaber bezahlen. Ebenso offen ist, ob das Bordell aufgrund der Pandemie noch in diesem Jahr wird öffnen dürfen.