Ruder-EM in UngarnDeutschland startet mit Mini-Aufgebot – Grund ist Olympia

Oliver Zeidler während eines Rennens bei der Ruder-WM 2024.

Oliver Zeidler, im Foto am 14. April 2024 bei der Ruder-WM, ist bei der EM großer Medaillenfavorit.

Normalerweise reisen die deutschen Ruderer mit komplettem Kader zur EM. Doch diesmal hat die Olympia-Qualifikation für einige Boote Priorität.

Die deutschen Ruderer starten mit einem kleinen Aufgebot in die Europameisterschaft. Bei den kontinentalen Titelkämpfen in Szeged (Ungarn) vom Donnerstag bis Sonntag ist der DRV in nur in acht der 14 olympischen Wettkampfklassen vertreten.

Viele Crews, die noch keinen Startplatz für die Olympischen Spiele im Sommer sicher haben, wollen ihre Vorbereitung auf die finale Qualifikationsregatta vom 19. bis 21. Mai in Luzern nicht stören und verzichten deshalb auf eine EM-Teilnahme.

Zeidler größter Medaillenkandidat

Bei der WM im vergangenen Jahr in Belgrad hatten nur sechs deutsche Boote das direkte Ticket für Paris in diesem Sommer gebucht.

Größter Medaillenkandidat ist Oliver Zeidler (27). Zwei Wochen nach dem souveränen Sieg des Münchners beim Weltcup in Varese stehen die Chancen für einen dritten EM-Titel im Einer nach 2019 und 2021 gut.

Anders als in Varese ist der WM-Zweite Simon van Dorp (27/Niederlande) diesmal nicht dabei. Dafür greifen Olympiasieger Stefanos Ntouskos (27/Griechenland) und der WM-Dritte Sverri Nielsen (30/Dänemark) ins Geschehen ein. Das Finale wird am Sonntag (14.10 Uhr) ausgetragen.

Der Deutschland-Achter hofft im Endlauf am Samstag (15.26 Uhr) auf einen Podiumsplatz. Ziel ist ein zweiter Rang hinter Weltmeister Großbritannien, der weiterhin nicht zu schlagen sein dürfte und das Team um Schlagmann Hanes Ocik (32/Schwerin) in Varese mit fast sechs Sekunden Vorsprung auf Platz drei verwiesen hatte. Die restlichen Konkurrenten kommen aus Italien, Rumänien, Österreich und der Ukraine.

Dabei sein ist alles

Exoten und Exotinnen bei Olympia

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Aussichten auf eine Medaille haben zudem Alexandra Föster (22/Meschede) im Einer, der Frauen-Doppelvierer und der Männer-Doppelzweier.

Cheftrainerin Brigitte Bielig (66) verspricht sich von der EM weitere Erkenntnisse auf dem Weg nach Paris: „Für unsere für Olympia qualifizierten Boote wird die EM eine Standortbestimmung. Es gibt gute Starterfelder. Nun greifen auch die osteuropäischen Länder ein.“ (dpa)