Michael SchumacherFormel-1-Ikone erhält Staatspreis – Corinna und Mick kommen nach Köln

Michael Schumacher, mit guter Laune, schaut sich 2012 das Rennen in Brasilien an.

Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher beim Großen Preis von Brasilien am 25. November 2012.

Nach seinem schweren Ski-Unfall ist für Michael Schumacher nichts mehr, wie es vorher war. Jetzt erhält der ehemalige Formel-1-Pilot in Köln eine hohe Auszeichnung für seine Verdienste.

von Oliver Reuter (reu)

Große Ehre für einen unserer Größten! Michael Schumacher (53) erhält den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Verleihung durch Ministerpräsident Hendrik Wüst (46) findet am 20. Juli in der Motorworld Köln statt.

Ehefrau Corinna (53) und die beiden Kinder Gina-Maria (25) und Mick (23) nehmen den Preis stellvertretend entgegen. Schumi selbst wird nicht vor Ort sein. Er lebt seit seinem tragischen Skiunfall am 29. Dezember 2013 abgeschirmt in der Rehabilitation in der Schweiz.

Michael Schumacher erhält den Staatspreis des Landes NRW

Die Laudatio hält sein enger Freund Jean Todt (76). Der Franzose hatte den Kerpener 1996 zu Ferrari geholt, mit ihm aus dem erfolglosen Team einen Seriensieger geformt und gemeinsam fünf Fahrer- und sechs Konstrukteurstitel in der Formel 1 gefeiert.

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Aber nicht nur mit seinen sportlichen Erfolgen hat sich Schumi große Verdienste um Deutschland gemacht. Auch mit seinem Einsatz für die Sicherheit im Straßenverkehr, seine Botschaftertätigkeit für die UNESCO und Notfallhilfe sowie seine zahlreichen Spenden wie für die Tsunami-Opfer zeigte er gesellschaftliches Engagement.

Dennoch wurde Schumi 2007 und 2011 von den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler (79) und Christian Wulff (63) das Bundesverdienstkreuz verwehrt. Ein Makel, den Ministerpräsident Wüst nun im Rahmen seiner Möglichkeiten kaschiert. Der Staatspreis ist die höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Hendrik Wüst lobt Engagement von Michael Schumacher

„Michael Schumachers Wirken als Sportler und als Unterstützer der guten Sache strahlt weit über die Grenzen seiner Heimat Nordrhein-Westfalen hinaus“, sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (46).

Der frühere Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher (r) und seine Kinder Mick Schumacher und Gina-Maria Schumacher in einer Szene der Netflix-Dokumentation "Schumacher" (undatierte Filmszene).

Michael Schumacher (r) und seine Kinder Mick Schumacher und Gina-Maria Schumacher in einer Szene der Netflix-Dokumentation "Schumacher" (undatierte Filmszene).

Bis heute gehöre Schumacher zu den „herausragenden Persönlichkeiten der weltweiten Sportgeschichte“. Als Mensch habe er „nie die Bodenhaftung verloren und immer seine Mitmenschen im Blick behalten“, erklärte Wüst.

Diese Worte sind natürlich Balsam auf die seelischen Wunden der Familie Schumacher, die ihn seit seinem Schicksalstag liebevoll pflegt. Das weiß auch der Fanclub-Vorsitzende Reiner Ferling (70).

Michael Schumacher: Auszeichnung als große Ehre

 „Ich finde es eine ganz tolle Sache, dass sich das Land NRW nach Jahren erinnert, was Michael für ganz Deutschland geleistet hat. Er ist in Hürth geboren und in Kerpen aufgewachsen, hat aber hier nicht einmal die Ehrenbürgerwürde erhalten“, sagt Ferling.

„Der Staatspreis ist auch eine große Ehre für die Familie Schumacher, die ihm seit Jahren das Leben so gut wie möglich macht. Wir alle hoffen, dass es Michael gut geht und er vielleicht virtuell an der Verleihung teilnehmen kann“, so Ferling weiter.

Der Staatspreis ist die höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen. Er wird in der Regel einmal im Jahr verliehen. Zuletzt wurde im Jahr 2019 der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer (83) ausgezeichnet. In den Jahren 2020 und 2021 wurde der Staatspreis pandemiebedingt nicht verliehen.

Der Preis wird unter anderem für herausragende kulturelle oder wissenschaftliche Leistungen oder herausragende Leistungen in anderen Lebensbereichen verliehen.