Düsseldorf will ins OberhausZwei Spieltage vor Schluss: Das sind Fortunas Aufstiegs-Szenarien

Die Düsseldorfer Spieler jubeln nach der Partie.

Die Düsseldorfer Spieler nach der Partie gegen den 1. FC Nürnberg am Freitagabend (3. Mai 2024).

Für Fortuna Düsseldorf geht es an den kommenden beiden Spieltagen um den Aufstieg in die Bundesliga. Die Mannschaft von Daniel Thioune hat für den Traum noch Holstein Kiel und den 1. FC Magdeburg vor der Brust. 

von Volker Geissler (vog)

Sonntag (5. Mai 2024) feierte Fortuna ihren 129. Geburtstag. Das passende Geschenk dazu blieb aber leider aus. Aufstiegskonkurrent Holstein Kiel gewann beim SV Wehen Wiesbaden glücklich 1:0. Kurz vor der Pause wurde den Hessen ein Tor durch den VAR aberkannt, danach fiel der Siegtreffer für Kiel per Eigentor. Dumm gelaufen!      

Dass der vorletzte Spieltag am kommenden Wochenende zum Thriller werden würde, war ja bereits vorher klar. Nun liegen die Karten auf dem Tisch, ein mindestens 28 Stunden andauernder Spannungs-Marathon liegt vor den Fans.

2. Bundesliga: So klappt es für die Fortuna mit dem Aufstieg 

Beginnen wird er am Freitag (10. Mai) um 18.30 Uhr auf der Couch. Der HSV startet mit vier Punkten Rückstand auf Fortuna und damit auf den Relegationsplatz ins Spiel beim unberechenbaren SC Paderborn. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart (52) geht mit der mit Abstand schlechtesten Ausgangsposition ins Rennen, der direkte Aufstieg ist (mal wieder) längst verspielt. Mit einem Sieg könnten die Hamburger allerdings noch einmal den Druck auf Platz drei und damit den Fortuna-Kessel erhöhen.

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Für die gegnerischen Ostwestfalen geht es zwar um nichts mehr, dafür ist dieses Duell aber immer wieder speziell, seit Robert Hoyzer (44) die Hanseaten vor vielen Jahren im Pokal absichtlich verpfiffen hat. Verliert der HSV, hat Fortuna die Relegation rechnerisch sicher, bei einem Remis wäre bei dann drei Punkten Vorsprung und einem um Welten besseres Torverhältnis zumindest Platz 3 für Fortuna aber auch schon vorzeitig eingetütet.

Samstag (11. Mai) heißt es dann Flutlicht an für das Spiel der Spiele. Kiel wird vor voller Hütte zur großen Sause rüsten. Nach dem Dreier in Wiesbaden reicht den Störchen gegen Fortuna bereits ein Punkt, um als erstes Team aus Schleswig-Holstein in der Bundesliga aufzuschlagen.

Für die Mannschaft von Daniel Thioune (49) ist die Ausgangslage ganz simpel: Soll es noch was mit dem direkten Aufstieg werden, muss unter allen Umständen ein Sieg her. Das war für Fortuna bereits in Jahren, in denen Kiel längst nicht so gut unterwegs war wie aktuell, im Holstein-Stadion immer eine schwierige und lange Zeit auch unlösbare Aufgabe. Erst in der vergangenen Saison gelang durch Tore von Shinta Appelkamp (23) und Dawid Kownacki (27) mit einem 2:1 der erste Sieg überhaupt in Kiel.

Gelingt das am Samstag nicht erneut, darf neben Holstein auf dem Platz auch St. Pauli auf dem Sofa den vorzeitigen Aufstieg bejubeln. Siegt Fortuna, hätten die Kiez-Kicker am Sonntag dann mit einem Pflichtsieg gegen die dann vielleicht schon abgestiegenen Osnabrücker noch die Möglichkeit, aus eigenem Antrieb heraus die Feierlichkeiten zu starten.

Bei einem Düsseldorfer Dreier steigt dann am letzten Spieltag zeitgleich das große Fernduell. Fortuna empfängt den in der Rückrunde wiederholt auswärts sehr schwachen 1. FC Magdeburg und könnte die Störche frühzeitig unter Druck setzen. Die wären dann in Hannover (erst zwei Heimniederlagen in dieser Saison) auch zum Siegen verdammt.

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Dabei werden sie durchaus im Hinterkopf haben, dass sie noch weniger Bock auf die Relegation haben als alle anderen. In ihren beiden bisherigen Anläufen scheiterten sie erst an Wolfsburg, dann an Köln. Ob da die Nerven beim aktuellen Tabellenführer halten würden?

Voraussetzung dafür das alles ist aber erst mal ein Sieg beim Topspiel am Samstagabend. Und so unwahrscheinlich, wie das im ersten Moment klingt, ist das gar nicht: Kiel profitiert vor allem von seiner immensen Auswärtsstärke, hat vor den eigenen Fans in dieser Spielzeit bereits sechs Niederlagen kassiert. Vielleicht lohnt sich aus Fortuna-Sicht mal ein Anruf bei Friedhelm Funkel (70). Der hat gerade erst in der vergangenen Woche mit Kaiserslautern dort gewonnen.

Klar ist nur: Am kommenden Wochenende wird es knistern, mindestens eine endgültige Entscheidung fällt im Aufstiegsrennen definitiv. Und wenn es nur die ist, dass der HSV endgültig aus dem Rennen ist.