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Erstmals seit 1989Rekord! 13-Jähriger besiegt als erster Mensch „Tetris“ – dank besonderer Methode

Ein Messebesucher spielt 2019 auf der Gamescom in Köln im Retro-Spielebereich auf einem Fernsehgerät „Tetris“. Ein 13-Jähriger stellte einen besonderen Rekord auf.

Ein Messebesucher spielt 2019 auf der Gamescom in Köln im Retro-Spielebereich auf einem Fernsehgerät „Tetris“. Ein 13-Jähriger stellte einen besonderen Rekord auf.

Willis Gibson, ein 13-jähriger US-Amerikaner, der unter dem Pseudonym „Blue Scuti“ auf YouTube aktiv ist, hat in der Gaming-Welt für Aufsehen gesorgt. Auf seinem Kanal veröffentlichte er ein Video, das ihn dabei zeigt, wie er „Tetris“ schlägt – als erster Mensch der Welt.

von Martin Gätke (mg)

Fast regungslos und hoch konzentriert ist Willis Gibson in seinem Youtube-Video zu sehen, das ihn beim Besiegen der NES-Version von „Tetris“ zeigt. In dem Video erreicht er nach knapp 40 Minuten Spielzeit den Level 157, wo das Spiel plötzlich zum Stillstand kommt.

Damit sorgte der 13-Jährige für einen bedeutenden Moment in der Gaming-Welt. Denn Gibson ist es gelungen, den sogenannten „Kill Screen“ zu erreichen. Dieser Begriff bezeichnet einen Punkt im Spiel, an dem es einfach nicht mehr weitergeht – das Spiel hört auf zu funktionieren, ohne dass der Spieler einen Fehler gemacht hat.

„Tetris“: 13-Jähriger ist der erste Mensch, der das Spiel schlägt

Das Techmagazin „404 Media“ bezeichnete Gibson daher als die erste Person, die „Tetris“ geschlagen hat, indem er das Spiel zum Absturz brachte. 34 Jahre, nachdem das Spiel erstmals erschienen ist. Hier das Video ansehen:

Die NES-Version von „Tetris“ hat kein traditionelles Ende. Das Ziel ist es, mehr Punkte zu sammeln als andere Spieler, um den Highscore zu erreichen, der auf maximal 999.999 Punkte begrenzt ist. Diese Begrenzung besteht, weil nur sechs Ziffern zur Anzeige der Punktzahl im Spiel vorgesehen sind. 2009 war diese Punktzahl zum ersten Mal offiziell aufgestellt worden.

Bis vor einigen Jahren galt Level 29 als das Ende der NES-Version, da die Blöcke so schnell fallen, dass es unmöglich erschien, sie zu steuern. Heißt: Je weiter der Spieler oder die Spielerin kommt, desto härter wird es. 

„Tetris“: Mit Rolling kamen die Spielerinnen und Spieler noch weiter

Die Bauklötze rasen irgendwann so schnell nach unten, dass es nicht mehr möglich ist, sie mit dem Controller an die Ränder der Spielzone zu manövrieren. Sie stapeln sich rasch in der Mitte der Spielfläche, erreichen die obere Begrenzung und führen so zum Game Over.

Doch findige Zockerinnen und Zocker haben eine besondere Methode namens „Rolling“ entwickelt, bei der sie bis zu 20 Tastenanschläge pro Sekunde erreichen können. Die Technik ermöglichte es, höhere Level zu erreichen und half auch Willis Gibson bei seinem Rekord. 

Die Finger der einen Hand werden dabei auf die Tasten gelegt, während man mit den Fingern der anderen Hand von unten auf das Gehäuse des Controllers trommelt. Hier die Technik ansehen:

„Oh mein Gott! Ja! Ich werde ohnmächtig“, sagte das „Tetris“-Wunderkind kurz vor seinem Rekord in dem Video. „Ich kann meine Hände nicht spüren.“ Er bat förmlich darum, dass das Spiel endlich zu Ende geht – und abstürzt.

Denn es gibt ein weiteres Problem: In höheren Levels treten in der NES-Version Grafikfehler auf, Spielsteine werden ab einem bestimmten Punkt so dunkel dargestellt, dass sie kaum noch zu erkennen sind. In der Szene heißt der Effekt „Charcoal“ (übersetzt: Holzkohle). Offenbar haben die Entwicklerinnen und Entwickler des Spiels nicht damit gerechnet, dass jemals jemand so hohe Level erreicht. Das Resultat: Irgendwann kommt die Software durcheinander, das Spiel stürzt ab. 

Bei der Rekordrunde von Willis Gibson trat dieser Absturz in Level 157 auf.

Nur eine KI ist vor rund zwei Jahren weitergekommen: In einer angepassten „Tetris“-Variante hatte es der Programmierer Greg Cannon bis Level 237 geschafft. Die Spielzüge ließ er jedoch damals von der computergestützten Software ausführen, die nicht von physischen Limits ausgebremst wird. Limits, die der 13-jährige Willis Gibson durchaus spürte: „Mein größter Kampf war, als nach 30 Spielminuten die Nervosität einsetzte“, erklärte er.