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„Tatort“-StarMartin Brambach kritisiert Reality-TV: „Zeichen für die Verblödung unserer Gesellschaft“

Martin Brambach (56) spielt in einer neuen Comedy-Serie im Mockumentary-Stil mit. Die Satire „Player of Ibiza“ nimmt Trash-TV aufs Korn - und auch Brambach hat zu Reality-TV eine klare Meinung. (Bild: 2023 Getty Images/Gerald Matzka)

Martin Brambach (56) spielt in einer neuen Comedy-Serie im Mockumentary-Stil mit. Die Satire „Player of Ibiza“ nimmt Trash-TV aufs Korn - und auch Brambach hat zu Reality-TV eine klare Meinung. (Bild: 2023 Getty Images/Gerald Matzka)

Reality-Shows fluten seit einigen Jahren das Fernsehen. Die Macher von „Die Discounter“ nahmen den Boom von Datingshows und Co. auch in Deutschland zum Anlass, eine Satire über eben dieses Format zu drehen. Martin Brambach spielt eine Hauptrolle - und er hat eine klare Meinung zum Trash-TV.

„Love Island“, „Das Dschungelcamp“, „Ex on the Beach“ und Co. - Reality-TV, im Volksmund salopp als Trash-TV gescholten, boomt seit Jahren. Was für die einen leichte Unterhaltung mit einfachen Strukturen und übertriebenen Darstellungen nach einem stressigen Arbeitstag ist, ist für die anderen nichts anderes als Schund.

Genial oder trivial? Darüber kann man trefflich diskutieren. Schauspieler Martin Brambach (56) ist bei seiner Einordnung nicht zimperlich: „Dass solche Formate so eine Verbreitung finden, ist meines Erachtens ein Zeichen für die Verblödung und Infantilisierung weiter Teile unserer Gesellschaft, an der Firmen wie Facebook und Google sicher ihren Anteil haben“, übt er in Zeiten des Reality-TV-Hypes auch in Deutschland heftig Kritik.

Martin Brambach moniert TV-Shows

Der 56-Jährige setzte sich im Zuge einer neuen Comedy-Serie im Mockumentary-Stil sehr genau mit diesem Thema auseinander. „Player of Ibiza“ (alle fünf Folgen am Freitag, 10. Mai, 23.00 Uhr, ONE, und am Mittwoch, 19. Juni, 23.30 Uhr, im NDR) greift vor allem Themen wie „Reality-TV, Sexismus und fragilen männliche Egos“ auf. Also stark polarisierende Inhalte und kontroverse Themen, die die Meinungen der Zuschauer spalten.

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Produzent Carsten Kelber trifft mit „Player of Ibiza“ fraglos den Nerv der Zeit. Comedy-Gold sozusagen. Die Zwillingsbrüder Emil und Oskar Belton sowie Bruno Alexander, die nach „Die Discounter“ (2021) erneut Regie führen, zeichnen gemeinsam mit Ellen Holthaus und Miriam Suad Bühler für das Drehbuch verantwortlich. Die drei Regisseure sind dafür bekannt, vor allem auf sogenannte „scripted Improvisation“ zu setzen.

Redakteur Arne (Martin Brambach) greift irgendwann selbst zur Kamera. Moderatorin der titelgebenden „Player of Ibiza“ ist allerdings Shirin (Altine Emini). (Bild: NDR/Hannah Aders)

Redakteur Arne (Martin Brambach) greift irgendwann selbst zur Kamera. Moderatorin der titelgebenden „Player of Ibiza“ ist allerdings Shirin (Altine Emini). (Bild: NDR/Hannah Aders)

„Da gibt es ein Drehbuch mit relativ genau beschriebenen Situationen und auch schon ein paar Dialogsätzen, den Rest darf man improvisieren“, weiß „Tatort“-Star Brambach. Er verkörpert in „Player of Ibiza“ den Chefredakteur Arne. Wer jetzt denkt, seine Rolle befasse sich mit seriösen Nachrichten, der irrt. Arne produziert genau so eine trashige Datingshow, wie es sie so oft im deutschen Fernsehen zu sehen gibt.

Zu Beginn hat Arne noch „etwas kalte Füße, da der Zeitgeist ja im Moment in eine ganz andere Richtung geht“, wie das TV-Urgestein weiß. „Und deshalb beschließt er kurzerhand, aus diesem durchaus einfach gestrickten, sexistischen Format eine feministische Show zu machen.“ Diese Wendung sei laut Brambach überhaupt nicht abwegig: „Man muss sich nur mal anschauen, wer sich alles aus Marketinggründen plötzlich als feministisch, antirassistisch oder queer darstellt“.

So denkt „Tatort“-Star Martin Brambach über Greta Gerwigs Film „Barbie“

Das reiche von Konzernen wie Amazon und Facebook bis zu einer Firma wie Mattel, die mit dem Film „Barbie“ „ein unglaubliches Kunststück fertiggebracht“ habe: „nämlich sich als Vorreiter einer queerfreundlichen, feministischen, antipatriarchalen Bewegung zu inszenieren.“ Laut Brambach sei das mehr als zynisch, wenn man bedenke, unter welchen Bedingungen und von wem diese Puppen hergestellt werden. „Und auch Arne springt auf diesen Zug auf, ohne die leiseste Konsequenz in seinem eigenen Auftreten gegenüber Frauen, ohne jegliche Selbstreflexion darüber, dass er oder vielmehr sein Verhalten ja Teil des Problems sind“.

Die Serie, die ohne Frage bei aller Unterhaltung auch zum Nachdenken über eben solche Zusammenhänge anregt, wurde in Koproduktion mit dem NDR und mit Unterstützung der MOIN Filmförderung und der nordmedia für die Nachwuchsreihe „Nordlichter“ entwickelt. Gedreht wurde in Hamburg und in der niedersächsischen Gemeinde Rosengarten.

Ab Freitag, 10. Mai, ist die fünfteilige Miniserie „Player of Ibiza“ à 25 Minuten auch in der ARD-Mediathek zu sehen. (tsch)