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Passanten schauten zuTochter von Bläck Fööss-Gitarrist brutal verprügelt

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Alicas gesamter Körper ist  gezeichnet von den Attacken der Frauen-Schläger, hat blaue Flecke und Prellungen. Deshalb möchte sie ihr Gesicht nicht zeigen.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Es ist ein ausgelassener Tag für Alica Trovatello (25) und ihre Clique: Am Freitagabend feiern sie Karneval, haben Spaß. Doch auf dem Heimweg beginnt für die Tochter von Fööss-Gitarrist Gino Trovatello ein Albtraum.

„Ich bin gegen 2 Uhr am Bahnhof Ehrenfeld ausgestiegen“, berichtet sie. „Als ich auf die Subbelrather Straße zukam, war da eine Gruppe Jugendlicher.“

Gedemütigt und geschlagen

Plötzlich baut sich ein Mitglied der Gruppe vor Alica auf – und beschimpft sie sexistisch auf das Übelste.

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Und er geht noch weiter: „Er hat mir meine Sachen aus der Hand gerissen und mir ins Gesicht geschlagen.“

Niemand hilft ihr

Für Alica besonders schlimm: „Im Umkreis waren 20 Leute, ich habe um Hilfe gerufen – doch niemand hat das interessiert.“

Doch die bangen Minuten hören für die junge Frau noch nicht auf. Ein weiterer Mann aus der Gruppe kommt dazu, schlägt ihr ebenfalls brutal ins Gesicht, tritt sie.

Schließlich flüchtet sie sich mit letzter Kraft in die naheliegende Kneipe „Schäfer’s Eck“.

Dort geschieht für Alica das Unfassbare: „Der Wirt hat mich wieder vor die Tür gesetzt. Er meinte, er wolle keinen Ärger in der Kneipe haben“, sagt Alica. 

„Die Täter haben sich dann mit einer anderen Gruppe angelegt , und ich bin in einen Kiosk nebenan. Dann ist die Polizei gekommen.“

Die ermittelt jetzt mit Hochdruck: „Einen Mann aus der Gruppe konnten wir bereits identifizieren“, sagt Polizei-Sprecher Christoph Gilles zum EXPRESS.

Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung

Gegen Yussuf B. (24, Name geändert) liegen laut Polizei bereits über 20 Einträge, darunter schwere Körperverletzung, vor. 

Auch die Kneipe wird Besuch von der Polizei bekommen, denn Alica erstatte gestern auch gegen den Mann, der sie aus dem Lokal warf, eine Anzeige.

Gilles: „Es wird wegen unterlassener Hilfeleistung ermittelt.“

Alica sagt: „Ich bin mir so alleine vorgekommen. Erst haben draußen so viele Leute mitbekommen, dass ich verprügelt wurde – und niemand hat geholfen.“ 

Die junge Frau ist fassungslos: „Und als ich dann Schutz in der Kneipe gesucht habe, bin ich vor die Tür gesetzt worden...“

EXPRESS erreichte Wirt Emilianos Nakousis. Er widerspricht Alicas Aussage: „Ich habe sie reingelassen und ihr ein Taxi angeboten. Ich habe ihr lediglich gesagt, dass ich den Laden zumachen will.“

Körperliche und seelische Schmerzen

Für Alica steht fest: „Die Karnevalstage sind für mich gelaufen. Ich fühle mich gedemütigt, mir tut alles weh.“

Prellungen, Stauchungen und ein aufgewühltes Seelenleben haben die Frauen-Schläger von Ehrenfeld bei ihr angerichtet.

Der Satz „Kölner lassen keinen allein“ – in Ehrenfeld hat er in dieser Nacht nicht gegriffen.