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Lindlar-MordLebenslang für Christoph S. – warum das Urteil zweimal gesprochen wurde

Tatort Lindlar

Christoph S. muss nach dem Mord an Dennis S. lebenslänglich ins Gefängnis.

Köln/Lindlar – Es ist der Mordfall mit einer im Wald verscharrten Leiche, die kein Ermittler finden wollte.

Die Hartnäckigkeit eines EXPRESS-Reporters führte zur Aufdeckung des Verbrechens.

Nach einer langen Beweisaufnahme mit einigen Wendungen fiel am Mittwoch vor dem Kölner Landgericht das Urteil. Der angeklagte Softwareentwickler Christoph S. (48) muss lebenslänglich hinter Gitter.

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Mordmerkmal: Heimtücke

Die Schwurgerichtskammer um den Vorsitzenden Richter Jörg Michael Bern sah das Mordmerkmal der Heimtücke als erwiesen an. Demnach hatte der Angeklagte den Kölner Dennis S. (30) mit einem Messer angegriffen, als der völlig arglos war.

Die Klinge traf den Herzbeutel, das Opfer hatte keine Chance. Später hatte der Messerstecher noch versucht seinem ehemaligen Knastkollegen den Kopf abzutrennen. Die beiden waren in Drogengeschäfte verwickelt. Es gab Streit um Geld.

Angeklagter fällt Richter ins Wort

Bei der Urteilsverkündung sorgte der Angeklagte abermals für Aufsehen. Mitten in der Begründung des Richters meldete sich der Mörder zu Wort. Wieder wollte er erklären, dass es Notwehr gewesen sein soll. Dass er selbst angegriffen wurde.

Eine Version, die ihm der Richter nicht abgekauft hatte. Der Richter ließ den Angeklagten reden, danach verkündete er sein Mord-Urteil erneut. Nebenklage-Anwalt Sebastian Schölzel sagte, der Angeklagte habe keinerlei Reue gezeigt, nicht ein Wort der Entschuldigung in den Mund genommen. „Das tut den Angehörigen weh“, so der Anwalt.

Mit einem Bekannten hatte Christoph S. die Leiche in einem Lindlarer Waldstück abgelegt und notdürftig mit Blättern und Ästen verdeckt. Der Zeuge, ebenfalls mit Drogendelikten vorbelastet, war es, der Skrupel bekam und sich seiner Rechtsanwältin offenbarte.

Keine Ermittlungen vom Staatsanwalt

Die Anwältin meldete sich bei dem Kölner Staatsanwalt Jörg Schindler und wollte einen Deal für ihren Mandanten erreichen. Kein Knast für andere Vergehen, dafür ausführliche Informationen zum aktuellen Mordfall.

Da der Staatsanwalt darauf nicht einging, und trotz Kenntnis des vagen Ablageortes der Leiche kein Ermittlungsverfahren einleitete, ruhte der Fall erstmal.

Der Zeuge meldete sich daraufhin beim EXPRESS. Dort nahm sich die Polizeireporter-Legende Günther Classen (72) des Falles an.

Er meldete sich bei der Polizei. Erst glaubte man dem Reporter nicht, schließlich schickten die Beamten aber doch einen Suchtrupp in den Wald. Doch trotz Spürhunden fand man nichts.

Reporter fand die Leiche

Günther Classen machte sich daraufhin selbst auf die Suche. Nach etwa zweistündiger Suche stieß der EXPRESS-Reporter tatsächlich auf die Leiche, die größtenteils skelettiert war. Er präsentierte der Polizei Leiche und den Zeugen, worauf der Verdächte Christoph S. festgenommen wurde.

Beim Prozessauftakt hatte der Richter den Einsatz des EXPRESS-Reporters ausdrücklich gelobt. „Da ist ja der Mann, der den Fall ins Rollen gebracht hat“, sagte Jörg Bern, nachdem Classen im Zeugenstand Platz genommen hatte.

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