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Kölner Drogen-HotspotKinder flüchteten vor Aggro-Dealern – was sich jetzt wieder ändert

Menschen sitzen an einem Platz, im Hintergrund steht ein Polizeiwagen.

Der Ebertplatz gilt als Drogen-Hotspot, wo gedealt und konsumiert wird. Das Foto wurde am 25. April 2024 gemacht. 

Die KVB setzen am Ebertplatz wieder Security-Teams ein. Das zeigt direkt Wirkung.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Herumlungernde Dealer, offener Drogenhandel und -konsum, aggressive Betrunkene: Die Situation am Ebertplatz mit seiner KVB-Haltestelle macht vielen Kölnerinnen und Kölner Angst. 

Inzwischen hat die sich allerdings verbessert. Denn vor zwei Wochen hat die KVB ihr Sicherheitsprojekt wieder aufgenommen. „Der Effekt ist unmittelbar da“, freut sich CDU-Politiker Florian Weber (43) am Montag (6. Mai 2024) im Gespräch mit EXPRESS.de.

Ebertplatz in Köln: Fahrgäste bedanken sich bei KVB-Security 

Ein KVB-Mitarbeiter und vier Einsatzkräfte eines externen Sicherheitsdienstes gehen wieder am Ebertplatz auf Streife. Das dreimonatige Pilotprojekt war Ostern zunächst ausgelaufen. Kein Geld mehr. Jetzt geht es doch zunächst bis Ende des Jahres weiter. 

Alles zum Thema Ebertplatz

Aufatmen bei vielen. Auch bei Florian Weber, der selbst im Umfeld des Drogen-Hotspots wohnt. Durch die Security-Einsätze würden die Dealer aus der KVB-Haltestelle, wo zum Teil unhaltbare Zustände herrschten, verdrängt. 

„Die Fahrgäste bedanken sich bei den Sicherheitskräften“, schildert der CDU-Politiker die neue Situation. Die hätten auch erneut den verwaisten Ticketschalter belegt und würden regelmäßig Rundgänge machen. Weber: „Sie versuchen, die gesamte KVB-Haltestelle im Blick zu halten.“

Darüber hinaus auch die oberirdische Bushaltestelle, Treff der Stark-Trinker-Szene. „Das finde ich ebenfalls positiv, dass sie auch über den Tellerrand blicken“, so der Politiker. 

Auch Kölner Polizei verstärkt präsent – Kokain-Dealer aktuell gefasst

Zwar nehme er im unmittelbaren Umfeld der KVB-Haltestelle weiterhin Dealer wahr, sagt Weber. Doch die hielten sich jetzt im Sichtbereich der polizeilichen Videobeobachtung auf. Die Polizei hätte zudem ihr Konzept am Ebertplatz angepasst, gehe stündlich Streife, so Weber. Er ist häufiger vor Ort, um sich selbst von der Situation ein Bild zu machen: „Es wurde mir auch von anderen bestätigt, dass die Polizei vermehrt auf dem Platz präsent ist.“ 

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Erst am Sonntagabend (5. Mai) war im Rahmen eines sogenannten Präsenzeinsatzes ein Mann (36) in der Zwischenebene zum Bahnsteig ins Visier der Polizeikräfte geraten. Bei seiner Kontrolle wurde Kokain und eine offenbar geklaute Kreditkarte gefunden. Der Verdächtige ist wegen Drogendelikten bekannt und wird jetzt dem Haftrichter vorgeführt. 

Angst vor Aggro-Dealern am Ebertplatz: Kinder flüchten in Kiosk

Am Ebertplatz wird hauptsächlich mit Cannabis, aber auch mit Koks gedealt. Nicht selten sind die Täter bewaffnet, konsumieren selbst, tragen Revierkämpfe aus, werden aggressiv auch gegenüber Passantinnen und Passanten. Die dortige Kioskbesitzerin erzählte Florian Weber, dass Dealer auf der Zwischenebene oft betrunken herumgegrölt und mit Flaschen geworfen hätten. 

Weber: „Kinder haben dann so lange Zuflucht in ihrem Kiosk gesucht, bis die Bahn kam.“ Mit dem Einsatz der KVB-Security sei die Situation für die Kinder, meist Schülerinnen und Schüler, jetzt wieder erträglich und auch die Kioskbetreiberin sei sehr erleichtert, sagt der CDU-Politiker: „Zahlreiche Leute haben wahrgenommen, dass sich die Situation deutlich verbessert hat.“

Kölner Politiker: Was ist das Konzept der Stadt für den Ebertplatz?

Schockierend hingegen ist die Lage weiterhin am Appellhofplatz. Florian Weber, der erst am Montagmorgen (6. Mai) dort war, berichtet von 15 bis 20 Personen, die an der Haltestelle nächtigen und sich teilweise Drogen spritzen oder Crack rauchen. „Wie kann es sein, dass Menschen eine öffentliche Haltestelle in Beschlag nehmen können?“, fragt er fassungslos. 

„Wie geht die Stadt mit diesen Themen um?“, will er wissen. Im Fall des Ebertplatzes hätten Polizei und KVB ihren Teil dazu beigetragen, dass sich die Situation verbessert. Weber: „Aber was ist das Konzept der Stadt?“