„Wieder ein Schlag ins Gesicht“Kölner Fußball-Kneipe in Angst – Mega-Verlust bei Abstieg des FC

Fans beim Rudelgucken im „Joe Champs“ am Rudolfplatz.

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Fans beim Rudelgucken im „Joe Champs“ am Rudolfplatz. Das Foto wurde am 11. Juni 2021 aufgenommen. Sollte der FC absteigen, rechnet der Betrieb mit erheblichen finanziellen Einbußen.

Der drohende Abstieg des 1. FC Köln beschäftigt auch die Gastro-Szene in der Stadt. Ein Wirt befürchtet bereits erhebliche Einbußen.

von Matthias Trzeciak (mt)

Noch ist das Wunder möglich! Noch ist der 1. FC Köln nicht abgestiegen.

Aber nach der 0:2-Niederlage gegen Bundesliga-Schlusslicht Darmstadt 98 ist die Stimmung bei den Fans auf dem Tiefpunkt. Und nicht nur bei denen hängt der Haussegen schief.

Drohender FC-Abstieg hat Folgen für die Kölner Gastro-Szene

Auch die Fußball-Kneipen-Szene in Köln blickt mit Sorge in die Zukunft. Denn sollte der 1. FC Köln in die 2. Liga absteigen, drohen erhebliche finanzielle Einbußen.  

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Grund sind unter anderem die zerstückelten Anstoßzeiten: Gespielt wird freitags zweimal um 18.30 Uhr, samstags dreimal um 13 Uhr und einmal um 20.30 Uhr sowie sonntags dreimal um 13.30 Uhr.

Gladbach, Pauli, Werder und mehr

Diese Fußball-Kneipen gibt es in Köln

Die „Flotte“ von außen.

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Vielen Kölnerinnen und Kölnern dürfte die „Flotte“ am Zülpicher Platz als Partylocation ein Begriff sein. Besonders freitags und samstags in den Abendstunden steppt dort der Bär. Doch die „Flotte“ kann nicht nur Tanz und Musik. Sie ist auch unter Fußball-Fans bekannt – und zwar besonders bei den Anhängerinnen und Anhängern vom SV Werder Bremen, die sich dort regelmäßig zum grün-weißen Rudelgucken versammeln.

BVB-Fans schauen auf die Leinwand.

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In die „Kölschbar“ an der Lindenstraße zieht es regelmäßig Fans von Borussia Dortmund. An Spieltagen verwandelt sich der kleine, aber feine Innenraum der Kneipe dann in ein Meer aus schwarz-gelben Trikots.

Chris Epting, Chef des Berrenrather hält vor dem Laden ein Schild des VfB Stuttgart hoch.

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Unschwer ist am „Berrenrather“ auf der Berrenrather Straße in Köln-Sülz zu erkennen, welche Fußball-Fans der Gastronomiebetrieb besonders gerne zu Fußballspielen beherbergt. Denn: Dort prangt ein Schild, auf dem das Wappen des VfB Stuttgart deutlich zu erkennen ist. Das „Berrenrather“ bezeichnet sich laut Internetseite selbst als „Auslandsschwabenstützpunkt“ und gilt als offizieller VfB-Fantreff. Das Foto von Chef Chris Epting stellte er EXPRESS.de am 7. August 2023 zur Verfügung.

Im „Piranha“ läuft der Fernseher.

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Im „Piranha“ auf der Kyffhäuserstraße steht den Gästen laut Internetseite frei, welche alle Spiele sie verfolgen möchten. Besonders wird jedoch hervorgehoben, dass auch die Fans des FC Bayern München nicht zu kurz kommen.

Gäste im Stiefel in Köln schauen das WM-Spiel zwischen Deutschland und Japan.

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Obwohl Borussia Mönchengladbach der Erzfeind des 1. FC Köln ist, haben Fans des Klubs vom Niederrhein auch in Köln einen Ort, an dem sie die Bundesligaspiele ihres Vereins gemeinsam schauen können. Im „Stiefel“ auf der Zülpicher Straße versammeln sich zu Gladbach-Spielen regelmäßig viele Fans. So viele, wie ansonsten in Köln wahrscheinlich nicht auf einem Haufen zu sehen sind.

Die „Lotta“ in der Kölner Südstadt.

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Die „Lotta“ auf dem Kartäuserwall, in der Nähe des Chlodwigplatzes, brummt nicht nur bei Spielen des 1. FC Köln. Auch der FC Sankt Pauli ist ein Herzens-Klub des Kneipenkollektivs, das regelmäßig die Spiele des Hamburger Vereins überträgt. „Kein Fußball den Faschisten“ prangt hier passend dazu als Banner im Innenraum der Kneipe an der roten Wand.

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Zehn Begegnungen mit FC-Beteiligung könnten samstags um 20.30 Uhr gezeigt werden. Die laufen dann allerdings auch im Free-TV bei Sport1. In die Kneipe gehen, müsste man dafür also nicht.

Für Betreibende von Fußballkneipen sind die Termine alles andere als günstig.

Besitzer vom „Joe Champs“ sieht Parallelen zum letzten FC-Abstieg

Jürgen Werner ist Wirt in einer der größten Fußballkneipen in Köln – dem „Joe Champs“ am Rudolfplatz. Über zwei Etagen können Besucher und Besucherinnen hier essen, trinken – und vor allem Fußball gucken. Hier wird so ziemlich alles übertragen.

Doch der drohende FC-Abstieg trifft Werner und sein Team hart. „Das ist für uns wirtschaftlich wieder ein Schlag ins Gesicht, da wir das in der Vergangenheit schon mal erlebt haben“, erklärt der Wirt gegenüber EXPRESS.de und sieht Parallelen zum letzten FC-Abstieg, der war 2018.

Sollte der FC in dieser Saison die Rettung nicht schaffen, sieht Werner erneut schwarz: „Wir rechnen an den Samstagen mit 20 Prozent Umsatzminderung und an den Sonntagen sogar mit 30 Prozent Umsatzeinbußen.“  

Hohe Sky-Belastung ein weiteres Problem für Fußballkneipen

Hinzu kommen die hohen Sky-Gebühren, die das Lokal monatlich an den Pay-TV-Sender überweisen muss. Kündigen kann das „Joe Champs“ Sky nicht. Schließlich läuft die 2. Liga ausschließlich bei Sky. Bis auf das Topspiel. Das wird auch im Free-TV bei Sport1 gezeigt.

Die Kult-Kneipe „Stiefel“ auf der Zülpicher Straße hat hingegen bereits das Sky-Abo gekündigt.

Der „Joe Champs“-Wirt ergänzt: „Wir zahlen momentan den höchsten Sky-Beitrag – ca. 1900 Euro netto.“ Das liegt unter anderem an der Lage und der Größe der Gastro. „Und wir gehen davon aus, dass, wie jedes Jahr, eine Erhöhung von Sky kommen wird.“