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ProzessRechtsmediziner: Schlag gegen Schläfe war für Niklas (†17) verhängnisvoll

Bonn – Neue Erkenntnisse vor dem Bonner Landgericht im Fall des tot geprügelten Schülers Niklas (†17): Das Opfer hätte ohne den Schlag ohne Probleme 80 oder 90 Jahre alt werden können – das ist das Fazit von Professor Dr. Burkhard Madea!

Der Leiter der Bonner Rechtsmedizin (59) hat am siebten Prozesstag am Mittwoch sein Gutachten präsentiert. Offenbar hatte der 17-Jährige keine Chance: Von nur einem Schlag gegen die Schläfe getroffen, sackte Niklas nach Schilderung der Zeugen sofort in sich zusammen.

Hirn-Einblutung war zu stark

„Er war da schon bewusstlos in Folge einer massiven Einblutung in das Gehirn“, so Madea. Das Ergebnis seiner Untersuchung: Weil das Blut im zentralen Nervensystem auf die "Kreislauf-Steuerung" drückte, brach Niklas' Kreislauf zusammen, dadurch kam es dann zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn, der zu einer schlimmen Schädigung führte. „Wäre der Notarzt nur etwas später gekommen, wäre Niklas wohl schon am Bahnhof tot gewesen“, so der Rechtsmediziner.

Vorschädigung spielte eine Rolle

Zumindest begünstigt wurden laut Madea die schlimmen Folgen durch eine sogenannte Wand-Aufbauschädigung der Blutgefäße in Niklas' Gehirn.

Der Schlag müsse nicht besonders hart gewesen sein, betonte Madea. Die Vorschädigung hätte höchstwahrscheinlich eine erhöhte Verletzlichkeit der Gefäße verursacht. Dass ein einzelner Schlag gegen den Kopf zum Tod führte, sei eine Rarität.

Niklas hätte normales Leben führen können

Auf Nachfrage betonte der Rechtsmediziner, dass Niklas ein völlig normales Leben hätte führen können. Allerdings hätten seine Gefäße auch bei anderen Gelegenheiten reißen können.

So aber hatte der Notarzt den Jungen in der Tatnacht 15 Minuten reanimieren müssen, berichtete Madea. „Den Kreislauf-Stillstand konnte man rückgängig machen, die Hirnschädigung leider nicht.“

Niklas starb am 12. Mai 2016, fünf Tage nach der Attacke am Rondell, ohne noch einmal das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.

Mutter: „Niklas war ein wildes Kind“

Unglaublich tapfer überstand Mutter Denise die Aussage des Rechtsmediziners. „Ich bin das Gutachten schon so oft durchgegangen, mich kann das nicht mehr berühren“, erzählte die 48-Jährige im Anschluss. „Ich kann das mittlerweile von Niklas trennen.“ Von der Gefäß-Erkrankung hätten weder sie noch der Sohn etwas geahnt: „Niklas war immer ein wildes Kind, wollte Stuntman werden.“