Bonn – Sie wirken irgendwie drollig, sind aber hochoffiziell unterwegs: Bonns Polizei setzt seit neuestem auf Mini-E-Flitzer. Zunächst nur als Test düsen Bonner Beamte mit zwei „Twizys“ durch den Bezirksdienst.

Neben den putzigen neuen Gefährten setzt das Präsidium in Ramersdorf aber auch andere ungewöhnliche Dienstfahrzeuge ein.

In den 1980ern fuhr regelmäßig die „Pol-Ente“ über die Mattscheibe: Der altersschwache 2CV des schusseligen Polizeiobermeisters Hund aus der ZDF-Serie „Hals über Kopf“ war der Brüller im Kinderprogramm.

„Twizy“ schafft 80 km/h

Die Bonner Polizei ist heutzutage sogar noch eine Spur kleiner unterwegs, wenn auch um einiges moderner und sauberer: Seit dem Spätsommer „rasen“ zwei blau-silberne Renault „Twizy“ durch die Stadt.

Sie tanken in sechs Stunden an der Steckdose voll, fahren damit 100 bis 150 Kilometer weit und schaffen 80 km/h in der Spitze. Es gibt sogar Türen – aber keine Seitenscheiben.

„Da müssen sich die Kollegen warm anziehen“, sagt Hauptkommissar Ingo Krug von der Fahrzeugbeschaffung der Bonner Polizei. Denn: Eine Heizung haben die „Twizys“ auch nicht.

„Sie werden für die Streifen im Bezirksdienst eingesetzt“, so Polizeisprecherin Ruth Braun. Im Notfall würden die Bezirkskollegen damit sicher auch einem flüchtigen Taschendieb hinterher jagen.

Beim Thema Martinshorn und Blaulicht ist allerdings Fehlanzeige. Auf Knopfdruck geben die Minis allerdings ein quäkendes Warnsignal ab, das so putzig klingt, wie sie aussehen.

Neues Gefährt ist umweltfreundlich

„Die Kollegen lieben die »Twizys«“, so Krug. „Jeder möchte sie fahren.“ Die Vorteile: Man sei ruhig, entspannt, wendig und spritzig unterwegs und dürfen sogar durch Naturschutzgebiete fahren.

„Auch von Bürgern kommen nur positive Kommentare, nicht zuletzt wegen der Umweltfreundlichkeit“, so Krug.

Polizei fährt mit Dreirädern

Schon seit Ende 2011 sind Bonner Polizisten auch auf Dreirädern unterwegs: Zwei Piaggio MP3 Vespas (haben vorne zwei Reifen) düsen durch die Bezirke.

Auch ein Renault „Zoe“ sowie ein „Kangoo“ derselben Marke sind im Einsatz – beide tanken ebenfalls Strom. Während der „Kangoo“ hauptsächlich Akten von A nach B transportiert, wird der „Zoe“ auch für Fahrten zu Zeugen oder zu anderen Ermittlungen benutzt.